Häufiges Symptom Bronchitis mit Fieber: Wann zum Arzt?
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Eine akute Bronchitis geht nicht nur mit Husten, sondern häufig auch mit Fieber einher. Lesen Sie, warum – und wann ein Arztbesuch fällig ist.
Eine akute Bronchitis ist eine Erkrankung der unteren Atemwege, die meist auf Viren zurückzuführen ist. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Schleimhaut in den Bronchien. Typisches Anzeichen ist Husten. Nicht selten gesellen sich weitere Symptome hinzu – etwa Fieber.
Leichtes Fieber bei Bronchitis nicht ungewöhnlich
Eine akute Bronchitis entsteht fast immer durch Krankheitserreger. Besonders häufig sind Erkältungsviren die Ursache. Daher macht sich eine akute Bronchitis neben Husten meist mit den typischen Symptomen einer Erkältung bemerkbar. Dazu zählen vor allem Halsschmerzen, Schnupfen, Abgeschlagenheit und/oder Kopf- und Gliederschmerzen.
Auch erhöhte Temperatur oder mäßiges Fieber (unter 39 Grad Celsius) ist bei einer akuten Bronchitis nicht ungewöhnlich. Das Fieber entsteht als Reaktion auf die verursachenden Krankheitserreger. Dabei sammeln sich im Körper bestimmte Stoffe (Pyrogene) an, welche die Temperaturregulation beeinflussen. Vermutlich trägt das Fieber dazu bei, dass die Immunabwehr besser arbeiten kann.
Ab wann ist es Fieber?
Eine erhöhte Temperatur liegt bei Werten zwischen 37,5 und 38 Grad Celsius vor. Von Fieber sprechen Fachleute erst, wenn die Körpertemperatur im Inneren auf über 38 Grad Celsius steigt. Temperaturen über 39 Grad Celsius kennzeichnen hohes Fieber. Für Kinder und Babys gelten andere Werte.
Akute Bronchitis: Was hilft gegen das Fieber?
Wichtig ist Erholung: Wer eine akute Bronchitis mit Fieber hat, sollte sich möglichst ausruhen und gegebenenfalls Bettruhe einhalten. Auf körperliche Anstrengung sollten Betroffene vorübergehend verzichten. Grundsätzlich ist es bei Fieber wichtig, ausreichend zu trinken, etwa Wasser, Früchtetee oder Saftschorlen.
Ist das Fieber niedrig und fühlt sich die Person dadurch nicht stark belastet, sind fiebersenkende Maßnahmen nicht nötig. Andernfalls können schmerzstillende- und fiebersenkende Medikamente hilfreich sein. Dazu zählen Wirkstoffe wie Paracetamol oder Ibuprofen. Entsprechende Präparate sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Kindern kein ASS geben
Kinder unter zwölf Jahren, die an einer akuten Bronchitis oder einer anderen viralen Infektion mit Fieber leiden, sollten keine Medikamente mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) erhalten. ASS kann bei ihnen in seltenen Fällen eine schwere Hirn- und Leberschädigung auslösen, die Reye-Syndrom genannt wird.
Fieber bei Bronchitis: Wann zum Arzt?
Für ansonsten gesunde Erwachsene sind erhöhte Temperatur oder mäßiges Fieber im Rahmen einer akuten Bronchitis normalerweise kein Grund zur Besorgnis. In der Regel hält das Fieber nicht länger als wenige Tage an. Falls doch, empfiehlt es sich, die Hausärztin oder den Hausarzt aufzusuchen.
Bei sehr hohem Fieber mit Temperaturen über 40 Grad Celsius sollten Betroffene in jedem Fall ärztlichen Rat einholen. Dasselbe gilt, wenn das Fieber zunächst gesunken war, jedoch erneut ansteigt. Die Ärztin oder der Arzt wird dann untersuchen, ob möglicherweise eine ernstere Erkrankung dahintersteckt, etwa eine Lungenentzündung (Pneumonie).
Unabhängig davon, ob Fieber vorliegt und wie hoch es ist, sollten Personen mit einer (vermeintlichen) akuten Bronchitis zeitnah zur Ärztin oder zum Arzt, wenn
- Husten länger als acht Wochen anhält.
- Beschwerden wie Schüttelfrost, Nachtschweiß oder ein schweres Krankheitsgefühl auftreten.
- die Person Atemnot hat oder pfeifende Atemgeräusche zu hören sind.
- sich im abgehusteten Schleim Blut befindet.
Solche starken oder länger anhaltenden Beschwerden haben in der Regel andere Ursachen als eine akute Bronchitis, oder sie entstehen, weil die Infektion zu Komplikationen geführt hat. Zum Beispiel können sich zusätzlich zu einer Virusinfektion Bakterien ansiedeln (Superinfektion). Geringe Mengen Blut im Schleim sind zwar zumeist harmlos, sollten jedoch abgeklärt werden.
Beachten Sie: Bei Personen mit bestimmten chronischen Vorerkrankungen, etwa von Herz oder Lunge, verlaufen viele Krankheiten schwerer. Sie sollten daher gegebenenfalls schon bei leichteren Symptomen die Ärztin oder den Arzt informieren. Auch wer ein geschwächtes Immunsystem hat (etwa nach einer Organtransplantation), sollte im Zweifel schon bei milden Beschwerden ärztliche Rücksprache halten. Säuglinge und ältere Menschen sollten ebenfalls zeitnah untersucht werden.
Fieber bei Säuglingen, Babys und Kindern
Kinder mit Fieber sollten in jedem Fall zur Kinderärztin oder zum Kinderarzt, wenn ihre Körpertemperatur über 39 Grad Celsius liegt und/oder wenn sie einen Fieberkrampf hatten. Säuglinge sollten schon ab Temperaturen über 38 Grad Celsius ärztlich untersucht werden. Auch Fieber, das länger als einen Tag (bei Kindern unter zwei Jahren) beziehungsweise drei Tage (bei älteren Kindern) anhält, muss abgeklärt werden – ebenso wie Fieber, das in Schüben wiederkehrt.
Rascher ärztlicher Rat ist nötig, wenn Säuglinge, Babys oder Kinder neben Fieber Symptomen wie Ausschlag, einen steifen Nacken, Atemprobleme oder knisternde Atemgeräusche zeigen. Auch Fieber, das zusammen mit Bauchschmerzen, Erbrechen oder Durchfall auftritt, sollte schnell behandelt werden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- "Bronchitis, akut". Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V.: www.lungenaerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 12.3.2024)
- Herold, G.: "Innere Medizin 2024". Eigenverlag, Köln 2023
- "Akute Bronchitis". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 11.3.2023)
- "Fieber bei Kindern". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 2.11.2022
- "Fieber". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: November 2022)
- Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): "Akuter und chronischer Husten" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 053/013 (Stand: 2021)
- "Was ist eine Bronchitis?" Online-Informationen des Helmholtz Zentrums München: www.lungeninformationsdienst.de (Abrufdatum: 25.2.2020)