Nach vier Jahren Suche Naturschützern gelingt Foto vom seltenen Gartenschläfer
Der Bestand des Gartenschläfers geht seit Jahrzehnten dramatisch zurück. Jetzt tappte das seltene Tier in eine Fotofalle im Bayerischen Wald.
Jahrzehntelang war der Gartenschläfer im Bayerischen Wald verschwunden: Jetzt gelang ehrenamtlichen Mitarbeitern dort ein Foto des längst verschollen geglaubten Nagers – nach vier Jahren intensiver Suche. Das berichtet die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald auf ihrer Internetseite.
Das Foto sei mit einer automatisch auslösenden Wildtierkamera in der Nacht entstanden. Zuvor seien in den vergangenen Jahren Hunderttausende Fotos ausgewertet worden. Auf den Bildern seien viele Tiere wie Luchse, Siebenschläfer oder Waldkäuze zu sehen gewesen. Nur der gesuchte Gartenschläfer habe bislang gefehlt.
Erkennbar sei der Gartenschläfer an seiner auffälligen Zeichnung im Bereich der Augen, die an die Maske der Figur Zorro erinnert, heißt es. Weil der Gartenschläfer direkt in die Kamera gesehen habe, sei die Zeichnung unverwechselbar erkennbar gewesen.
Gartenschläfer gelten in vielen Regionen als ausgestorben
Gartenschläfer gehören wie die Siebenschläfer zur Familie der Bilche. Sie waren bis vor wenigen Jahrzehnten in Deutschland weit verbreitet. Mittlerweile gilt das Tier in vielen Regionen als ausgestorben. Die Deutsche Wildtier Stiftung hatte den Gartenschläfer zum Tier des Jahres 2023 gewählt.
Neben dem Bayerischen Wald sei in den vergangenen Jahren auch an anderen Orten in Deutschland nach dem Gartenschläfer gesucht worden, heißt es.
Die jetzige Sichtung des Nagers macht Naturschützern Hoffnung auf eine Erholung der Population in Deutschland. "Das bedeutet, wir haben noch ein Restvorkommen", sagt Forscher Jörg Müller vom Nationalpark Bayerischer Wald. "Mal sehen, ob es wieder aufwärtsgehen kann."
- nationalpark-bayerischer-wald.bayern.de: "Nach vier Jahren Suche – Gartenschläfer wiedergefunden"