"Powerhouse Brattørkaia" Was Deutschland von diesem Haus in Norwegen lernen kann
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ein Haus, das doppelt so viel Energie produziert, wie es selbst benötigt. t-online zeigt mit der Kamera vor Ort in Norwegen, warum das die Zukunft der Stromnutzung und des Bauens ist – und was Deutschland daraus lernen kann.
Auf 63° nördlicher Breite, im norwegischen Trondheim, liegt das nördlichste Plusenergiegebäude (Englisch: Powerhouse) der Welt. Das heißt, es generiert über seine Lebensdauer – inklusive Bauphase – deutlich mehr Energie als es selbst benötigt. Damit ist es eine Art Pionierprojekt für autarkes Bauen.
Möglich ist das unter anderem durch eine riesige Solaranlage, die an den Wänden und auf dem Dach des Gebäudes installiert ist. Sie kann im Jahr etwa 500.000 kWh sauberen Strom produzieren, der vom Gebäude selbst verwendet, aber auch ins städtische Netz eingespeist wird. Zusätzlich wurde das Gebäude besonders energieeffizient designt: Wichtige Elemente sind die gute Isolierung, die Nutzung des nahegelegenen Meerwassers zum Kühlen und Wärmen, ein "Liquid-Light"-Lichtsystem und optimierte Luftströmung, um Wärmeenergie zu sparen.
Sechs Fragen an den Powerhouse-Geschäftsführer
Vor der t-online-Kamera beantwortet Rune Stene, der Powerhouse-Geschäftsführer, sechs Fragen und verrät auch, welche Herausforderungen es beim nachhaltigen Bauen noch gibt.
Die innovative Bauweise des Plusenergiegebäudes sorgte weltweit für große Anerkennung bei Fachleuten, denn es hat die Energieklasse A++. Deshalb wurde es als "BREEAM Outstanding Gebäude" ausgezeichnet – die höchste Auszeichnung für ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit einer Immobilie. Darauf sind alle, die an der Planung und dem Bau des Hauses beteiligt waren, besonders stolz.
Das Powerhouse Brattørkaia in Zahlen
Das Gebäude hat 8 Geschosse und 15.000 Quadratmeter Fläche. Seine Solaranlage auf dem Dach und an den Außenwänden ist knapp 3.000 Quadratmeter groß. Sie produziert jährlich etwa 500.000 kWh sauberen Strom. 80 Prozent der Wärme, die das Gebäude benötigt, produziert die hauseigene Wärmepumpe durch Meerwasser, 20 Prozent der Strom, der über die Solarzellen produziert wird.
Wie das Powerhouse aussieht, wie es viel mehr als nur sich selbst versorgt und was sich auch private Bauherren in Deutschland vom Konzept abgucken sollten, sehen Sie hier oder oben im Video.
- Eigene Aufnahmen und Interview
- Pressematerial von Powerhouse und des Architekturbüros Snøhetta
- Bildmaterial von Reuters
- Diese Recherchereise wurde durch Innovation Norway unterstützt.