Von Größe abhängig Sind Nierensteine im Ultraschall sichtbar?
Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bei Verdacht auf Nierensteine ist eine Untersuchung mit dem Ultraschall nötig. Wir erklären, welche Rolle das Verfahren für Diagnose und Behandlung spielt.
Nierensteine entstehen, wenn Bestandteile des Urins, die normalerweise in diesem gelöst sind, fest werden. Die Klümpchen sind anfangs nicht unbedingt spürbar. Beschwerden verursachen sie meist erst, wenn sie das Nierenbecken blockieren oder in den Harnleiter gelangen, dort stecken bleiben und den Harnfluss behindern.
Dann werden Betroffene typischerweise von starken, krampfartigen Schmerzen geplagt. Diese sogenannten Nierenkoliken können zur massiven Belastung werden – wenn ihre Ursache nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird.
Ultraschall kann Nierensteine sichtbar machen
Schmerzen im Bereich der Niere sollten immer ärztlich abgeklärt werden. Die Ärztin oder der Arzt kann ermitteln, ob wirklich Nierensteine dahinterstecken oder ob es eine andere Ursache dafür gibt. Dafür wird sie oder er sich als Erstes ein genaues Bild von den Beschwerden machen. Anschließend findet in aller Regel eine Untersuchung mit dem Ultraschall statt, fachsprachlich Sonografie genannt.
Gut zu wissen: Nierensteine, die noch keine Beschwerden hervorrufen, fallen manchmal auch durch Zufall auf, wenn die Nierengegend aus einem anderen Grund mit dem Ultraschall untersucht wird.
So funktioniert die Untersuchung mit dem Ultraschall
Die Patientin oder der Patient legt sich dafür auf eine Liege, neben der sich ein Ultraschallgerät befindet. Dieses ist unter anderem mit einem Bildschirm ausgestattet, der mit einem Handgerät verbunden ist, dem sogenannten Schallkopf. Den Schallkopf drückt die Ärztin oder der Arzt auf die Haut im Bereich der Niere und bewegt ihn dort hin und her. Damit der Schallkopf unmittelbaren Kontakt zum Körper hat, wird zuvor ein Gel auf die Haut aufgetragen.
Die Niere und die umliegenden Organe erscheinen dann als schwarz-weiße Strukturen auf dem Bildschirm. Falls ein Nierenstein oder mehrere Nierensteine vorhanden sind, werden diese sichtbar – zumindest ab einem gewissen Durchmesser.
Wann sind Nierensteine im Ultraschall sichtbar?
Je größer die Nierensteine, umso besser lassen sie sich mit dem Ultraschall sichtbar machen. Steine mit einem Durchmesser von mehr als fünf Millimetern sind im Ultraschall fast immer erkennbar. Kleinere Exemplare, die weniger als zwei Millimeter dick sind, hingegen meist nicht. Ebenfalls schlecht erkennbar sind Harnleitersteine. So werden Steine genannt, die die Niere verlassen haben und in den Harnleiter gelangt sind.
Wenn Nieren- oder Harnleitersteine Beschwerden bereiten und im Ultraschall nicht sichtbar sind, fallen sie jedoch oft indirekt auf – durch die Stauung des Harns, die sie verursachen.
Ultraschall nicht nur für Diagnose wichtig
Wenn Nierensteine Beschwerden bereiten, müssen sie meist beseitigt werden. Hierzu stehen verschiedene Optionen zur Verfügung. Ein mögliches Behandlungsverfahren ist die Stoßwellentherapie. Dabei werden die Nierensteine nicht sofort entfernt, sondern nur mithilfe eines speziellen Gerätes durch Schallwellen zerkleinert.
Läuft die Behandlung wie geplant, spült der Körper die Trümmer dann in den Wochen nach der Behandlung mit dem Urin aus. Um zu überprüfen, ob das wirklich funktioniert hat, führt die Ärztin oder der Arzt sechs Wochen bis drei Monate später noch eine Ultraschall- oder aber eine Röntgenuntersuchung durch.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 8.2.2023)
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 8.2.2023)
- Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 8.7.2022)
- Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Urologie: "Urolithiasis: Diagnostik, Therapie und Metaphylaxe". AWMF-Leitlinien-Register Nr. 043-025 (Stand: Mai 2019)