Tipps und Tricks Löcher in Fliesen bohren – Darum sollten Sie die Stelle körnen
Beim Heimwerken müssen häufig Löcher in die Wand gebohrt werden. Besonders gefürchtet ist das Durchbohren von Fliesen. Denn dabei können sie brechen oder springen.
Auch für Hobbyhandwerker ist es leicht, Löcher zu bohren und dabei die Fliesen nicht zu beschädigen. Wir haben eine praktische Anleitung für Sie.
Benötigte Utensilien
Wenn Sie beispielsweise im Badezimmer ein Schränkchen oder eine Halterung für Toilettenpapier anbringen möchten, dann benötigen Sie Folgendes:
- Stift
- Schlagbohrmaschine oder Bohrhammer mit abstellbarer Schlagfunktion
- Steinbohrer, Fliesenborer oder Glasbohrer
- Hammer
- Wasserwaage
- Kreppband
- Nagel
Fliesen aus Feinsteinzeug oder Naturstein sind besonders hart. Durch diese Materialien kommen Sie am besten mit einer Diamantbohrkrone. Kühlen Sie die Bohrkrone beim Bohren mit Wasser, da sie sich sonst schnell abnutzt.
Bohrstelle vorab körnen
Wählen Sie zunächst einen passenden Ort für das Bohrloch aus. Prüfen Sie mit einem Messgerät, ob sich Wasser- oder Stromleitungen hinter dieser Stelle befinden. Wenn Sie mehrere parallele Löcher bohren möchten, bestimmen Sie mit der Wasserwaage die genaue horizontale oder vertikale Ausrichtung.
Markieren Sie mit dem Stift die Stellen mit einem kleinen Kreuz, an der Sie das Loch bohren möchten. Körnen Sie anschließend die Stellen. Setzen Sie dafür den Nagel auf das Kreuz und schlagen Sie mit dem Hammer wenige Male nur ganz leicht auf dessen grades Ende. Hierdurch bildet sich eine kleine Vertiefung in der Fliese, die das Abrutschen des Bohrers verhindert.
Unser Tipp
Sie können auch etwas Malerkrepp auf die Stelle kleben und hierauf die Markierung setzen. Das Malerkrepp kann außerdem das Ausreißen des Lochs verhindern.
Loch in die Fliese bohren
Als Einsatz eignet sich am besten ein Steinbohreraufsatz. Dieser muss gut in der Maschine befestigt werden. Stellen Sie bei Ihrer Bohrmaschine die Schlagfunktion aus. Die Fliesen könnten durch die Erschütterungen beschädigt werden. Setzen Sie im rechten Winkel an, damit die Ränder des Bohrlochs nicht splittern. Stellen Sie eine niedrige Drehzahl ein und arbeiten Sie mit sanftem Druck.
Sobald Sie die Fliese durchbohrt haben, können Sie den Schlag bei Bedarf wieder einschalten, damit das Mauerwerk angebohrt wird und später die Dübel gut halten. Achten Sie aber stets darauf, dass der Bohrkopf nicht zu heiß wird. Legen Sie eine Pause ein, wenn er überhitzt.
Ist das Loch tief genug, ziehen Sie den Bohrer aus dem Loch. Bewegen Sie die Bohrmaschine dabei vorsichtig ein paarmal vor und zurück, um das gelöste Material aus dem Bohrloch zu entfernen.
Achtung
Ein Holzbohrer ist nicht geeignet. Er würde abrutschen und zu unsauberen Löchern führen.
Ganz einfach ist das Bohren durch Fliesen nie, doch wenn es sein muss, helfen diese Tipps enorm weiter, größere Schäden zu verhindern.
Dübel anbringen
Nachdem das Loch gebohrt ist, können Sie einen Dübel einsetzen. Lässt sich der Dübel nicht widerstandslos in das Loch drücken, klopfen Sie leicht mit dem Hammer auf das Dübelende.
Steht der Dübel aus dem Loch hervor, schneiden Sie das überstehende Ende mit einem Teppichmesser (auch Cuttermesser) bündig an der Wand ab. Nun können Sie das Schränkchen oder die Halterung ohne Abstand direkt an der Wand montieren.
- eigene Recherche