Schwierige "Wer wird Millionär?"-Kandidatin Jauch steht Kopf: "Sie machen alles falsch"
Eigentlich ist Günther Jauch nicht aus der Ruhe zu bringen. Der Moderator hat schließlich in knapp 25 Jahren "Wer wird Millionär?" schon alles erlebt. Fast alles.
Kuriose Konstellation am Montagabend bei RTL: Die Mutter eines ehemaligen "Wer wird Millionär?"-Kandidaten sitzt plötzlich bei Günther Jauch auf dem Quizstuhl. Tatjana Browatzki-Kirchers Sohn war erst im Sommer 2022 angetreten – und mit seinem Namen in Erinnerung geblieben. Mit dem ausladenden Cedric Ernst Johannes Sven Browatzki sorgte der damals 32-Jährige für Schmunzler.
Jetzt erinnert sich seine Mutter: "Ich hatte ihn gefragt, darf ich dein Telefonjoker sein und er sagte, das geht leider nicht, weil du nichts weißt". Lacher und Geraune im Publikum. Am Ende ging Sohnemann "nur" mit 16.000 Euro nach Hause – eine Gewinnsumme, die seine Mutter an diesen Abend toppen sollte und auch bei dem einmaligen Geraune im Publikum sollte es nicht bleiben.
Überraschte Gesichter gibt es zum Beispiel direkt, als Tatjana Browatzki-Kircher ihre TV-Gewohnheiten offenlegt: "Ich gucke zu Hause kein Fernsehen, ich war überrascht, wie schwer die Fragen hier sind." Jauch will sogleich von ihr wissen: "Aber wenn Sie kein Fernsehen gucken, woher kennen Sie mich dann?" Die Antwort so schlagfertig wie unerwartet: 1985 habe Jauch mit Thomas Gottschalk eine Sendung von der Internationalen Funk-Ausstellung in Berlin moderiert und sie sei dabei gewesen.
Das nächste Stirnrunzeln angesichts der Kandidatin lässt nicht lange auf sich warten. Vor der 8000-Euro-Frage äußert Tatjana Browatzki-Kircher eine Verschwörungstheorie: "Ich habe das Gefühl, dass Sie meinem Vorgänger sehr viel zugetraut haben und schwere Fragen gaben und mir geben Sie die leichten Fragen." Jauch erwidert, er hoffe nun, dass ihr die Redaktion kniffligere Fragen "vor den Latz knallt".
Jauch gibt Tipps, doch diese werden ignoriert
Die 32.000-Euro-Frage bringt dann das Studio endgültig zum Kochen: "In welcher Kategorie findet man die zum Zeitpunkt der Verleihung jüngste Person, die je mit einem Nobelpreis geehrt wurde?" Chemie, Literatur, Physik, Frieden?" Tatjana Browatzki-Kircher ist Lehrerin und wählt per Zufall, weil sie sich nicht sicher ist, auch beim Zusatzjoker eine Lehrerin aus dem Studiopublikum. "Das müsste Malala gewesen sein", urteilt diese und tippt daher auf "Frieden", denn gemeint sei wohl die pakistanische Kinderrechtsaktivistin.
Doch der Kandidatin fehlt das Vertrauen in den Joker, sie will sich doppelt absichern. Ihre Begründung gleicht ihrer Verschwörungstheorie: "Für 16.000 Euro wäre es sehr leicht", unkt Browatzki-Kircher. Also Griff zum Hörer, Frau Doktor Mölders soll die Antwort liefern. Doch bevor der Countdown startet, fragt die Kandidatin Jauch aufgeregt: "Was soll ich denn jetzt sagen?" Der antwortet gewohnt abgeklärt, man könnte ja gut über den Vorschlag des Zusatzjokers diskutieren. "Aber ... in 30 Sekunden diskutieren?", ist Tatjana Browatzki-Kircher verunsichert. "Naja, im Rahmen des Möglichen, das ist ja eine Frau Doktor, die kann das", bleibt Jauch geduldig.
Das ändert sich aber schlagartig nach dem Telefonat. Statt mit dem Telefonjoker über die Malala-These des Zusatzjokers zu diskutieren, bedankt und verabschiedet sich Browatzki-Kircher länglich. Günther Jauch springt auf, hält sich die Hände vor das Gesicht, tigert durchs Studio. Das Publikum tobt vor Begeisterung. "Sie haben die Sendung noch nie gesehen! Sie machen alles falsch!", ruft Jauch entgeistert.
Doch Ende gut, alles gut. Tatjana Browatzki-Kircher nimmt die Antwort "Frieden" und gewinnt 32.000 Euro – und damit doppelt so viel wie ihr Sohn vor rund einem Jahr.
- RTL: "Wer wird Millionär?" vom 17. April 2023