Stiftung Warentest Diese Überwachungskameras für außen können im Test überzeugen
Mit der richtigen Überwachungskamera haben Sie Ihren Außenbereich stets im Blick. Doch welche Modelle können im Praxistest überzeugen? Wir haben die Ergebnisse.
Inhaltsverzeichnis
- Überwachungskameras für außen: So testet die Stiftung Warentest
- Überwachungskameras im Test: Das sind die Ergebnisse
- Der Testsieger: Reolink Argus 3 Pro
- Qualitätsprodukt mit bester Handhabung: Arlo Pro 4
- Preis-Leistungs-Tipp: TP-Link Tapo C310
- Mit Scheinwerfer und Sirene: D-Link Spotlight-Camera
- Wichtige Fragen rund um Überwachungskameras für außen
Mit einer Überwachungskamera können Sie an Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung für mehr Sicherheit sorgen. Einige Modelle sind nicht nur für die eigenen vier Wände geeignet, sondern auch für Ihren Außenbereich. So haben Sie von überall und jederzeit Ihren Garten oder die Eingangstür im Blick. Zudem sind moderne Überwachungskameras für außen oft mit zusätzlichen Funktionen wie eingebauten Sirenen, Bewegungsmeldern oder Flutlicht ausgestattet. Damit können Sie Eindringlinge vor Ihrer Tür nicht nur sehen, sondern im besten Fall auch gleich verjagen.
Die Stiftung Warentest hat für die "test"-Ausgabe 06/2022 zehn solcher IP-Überwachungskameras für außen getestet. Welche Modelle überzeugen konnten, verraten wir Ihnen hier.
Überwachungskameras für außen: So testet die Stiftung Warentest
Zehn Überwachungskameras, die auch für außen geeignet sind, zu Preisen von 45 Euro bis knapp 300 Euro hat die Stiftung Warentest zuletzt untersucht. Sie alle können sich kabellos per WLAN oder per LAN-Kabel mit dem Internet verbinden, damit Nutzer Alarme und Live-Bilder aufs Handy übertragen bekommen.
Wichtigste Kriterien im Test waren die Kamera und die Handhabung. Das Testkriterium Kamera machte sogar 50 Prozent der Gesamtbewertung aus. Mehrere Experten bewerteten dafür unter anderem das Bild bei Tag und Nacht, prüften das Auslösen durch Bewegungen und bewerteten die Tonqualität von Mikrofon und Lautsprecher.
Zu den weiteren Kriterien gehörten der Stromverbrauch und der Basisschutz persönlicher Daten. Sechs der zehn Testprodukte wurden zusätzlich hinsichtlich des Stromverbrauchs untersucht. Die anderen vier Produkte werden mit Akku betrieben und ohne Netzteil ausgeliefert.
Überwachungskameras im Test: Das sind die Ergebnisse
Der Testsieger unter den Outdoor-Überwachungskameras mit der Note "gut (2,1)" ist das Modell Argus 3 Pro von Reolink. Mit der Note "gut (1,9)" kann das Modell auch mit der besten Kamera im Test überzeugen. (Alle Testergebnisse lesen Sie auf "test".de)
Auch die Überwachungskamera von D-Link fällt mit ihrer "guten" Kamera positiv auf. Mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (2,4)" schafft sie es zusammen mit der Pro 4 von Arlo auf den dritten Platz. Knapp dahinter liegt die Tapo C310 von TP-Link mit der Gesamtnote "gut (2,5)"
Auffällig im Test ist, dass fast kein Produkt eine bessere Bewertung als "befriedigend" für den Basisschutz der persönlichen Daten erhält. Lediglich eine Überwachungskamera von Bosch kann mit einer "guten (2,3)" Bewertung glänzen.
Der Testsieger: Reolink Argus 3 Pro
Das Testergebnis: Die Überwachungskamera von Reolink für außen erreicht das "test"-Qualitätsurteil "gut (2,1)" und landet damit auf dem ersten Platz. Sie hat die beste Kamera im Test und punktet mit der "guten" Handhabung. Genau wie bei fast allen anderen Testprodukten, reicht es für das Kriterium Basisschutz persönlicher Daten nur für ein "Befriedigend (3,5)".
Produktdetails: Die Kamera von Reolink ist sowohl für den Außen- als auch für den Innenbereich geeignet. Das Modell kann einfach per App, Amazons Alexa und Google Assistant gesteuert werden. Über die App haben Sie auch jederzeit live Ihr Grundstück im Blick. Dank QHD-Auflösung sowie dem horizontalen Blickwinkel von 100 Grad sehen Sie dabei besonders viel, auch kleinere Details. Die akkubetriebene Kamera ist unabhängig von Stromquellen und kann auch mit Solarenergie betrieben werden – das ist besonders umweltfreundlich.
Die Außenkamera nimmt nicht nur am Tag scharfe Bilder auf, schließlich verfügt sie über einen Strahler und Infrarot-Funktion, die bei Einbruch der Dunkelheit automatisch aktiviert wird. Das Infrarotlicht hat eine Reichweite von bis zu zehn Metern. Praktisch sind auch der Bewegungsmelder und die Gegensprechfunktion. Speichern können Sie die Daten nach Wunsch in der Cloud, auf einer Micro-SD-Karte oder direkt auf dem PC.
Qualitätsprodukt mit bester Handhabung: Arlo Pro 4
Das Testergebnis: Die Überwachungskamera von Arlo landet mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (2,4)" auf dem dritten Platz. Für die Handhabung kann das Modell die beste Note (1,6) aus dem Test der Stiftung Warentest abstauben. Für die Kamera reicht es jedoch nur für ein "Befriedigend (2,8)".
Produktdetails: Die Pro 4 von Arlo ist mit einem mittleren Onlinepreis von 242 Euro das teuerste Modell im Test. Dafür kommt die Kamera mit vielen Funktionen daher. So ist sie unter anderem mit einem diagonalen 160-Grad-Weitwinkelobjektiv, einem integrierten Spotlight mit Bewegungserkennung sowie Zwei-Wege-Audio ausgestattet. Auch über eine Sirene sowie Nachtsicht in Farbe verfügt das Gerät.
Punkten kann die Außenkamera auch mit der schnellen und unkomplizierten Installation: Sie kann direkt mit dem WLAN verbunden werden, ein SmartHub oder eine Basisstation sind nicht nötig. Zudem funktioniert das Modell kabellos. Videoüberwacht wird Ihr Grundstück mit 2K HDR-Qualität, und das bei Tag und Nacht. Mit dem 12-fachen Digitalzoom sehen Sie auch kleinere Details.
Preis-Leistungs-Tipp: TP-Link Tapo C310
Das Testergebnis: Auch die Überwachungskamera von TP-Link erreicht ein "gutes (2,5)" Gesamturteil. Für das Testkriterium Stromverbrauch erhält das Modell ein "Gut (2,5)" und somit die Bestnote von der Stiftung Warentest. Im Vergleich zu den anderen Überwachungskameras ist das Modell die günstigste Überwachungskamera im Test.
Produktdetails: Die IP-Kamera von TP-Link soll laut Hersteller für ultrahochauflösende Videos in 3MP-Definition sorgen. Dabei bietet die Kamera selbst bei Nacht eine Sichtweite von bis zu 30 Metern. Zur Ausstattung gehört unter anderem eine Bewegungserkennung. Sobald das Gerät Bewegungen wahrnimmt, werden Sie benachrichtigt. Um unerwünschte Besucher zu verjagen, können zusätzlich Licht- und Toneffekte ausgelöst werden.
Praktisch ist auch die Zwei-Wege-Audio-Funktion: Über das eingebaute Mikrofon und den Lautsprecher können Sie so dem Postboten zum Beispiel auch von unterwegs aus sagen, wo er das Paket ablegen soll. Das Bild- und Videomaterial wird dank lokaler Speicherung sicher verwahrt. Verwenden können Sie eine microSD-Karte mit bis zu 128 Gigabyte Speicher. Möglich ist auch Tapo Care, ein kostenpflichtiger Cloud-Speicher.
Mit Scheinwerfer und Sirene: D-Link Spotlight-Camera
Das Testergebnis: Zusammen mit der Außenkamera von Arlo belegt die Spotlight-Camera mit der Gesamtnote "gut (2,4)" den dritten Platz im Test. "Gute" Teilnoten gibt es für die wichtigsten Kategorien Kamera und Handhabung. Positiv aufgefallen sind der Stiftung Warentest die Inbetriebnahme sowie das Bild.
Produktdetails: Die Überwachungskamera von D-Link bietet Full-HD-Qualität, 150-Grad-Weitwinkelansichten und ein helles 400-Lumen-Flutlicht für gute Sicht bei Nacht. Die Bewegungs- und Geräuscherkennung ist KI-basiert zur Erkennung von Menschen oder auch Glasbruch. Laut Hersteller soll der passive Infrarotsensor eine sehr genaue Bewegungserkennung ermöglichen, damit es auch bei Dunkelheit nicht zu Fehlarmen kommt.
Für zusätzlichen Schutz vor Einbrechern verfügt die Kamera über eine 90-Dezibel-Sirene und die Möglichkeit, sofort eine Push-Benachrichtigung zu verschicken, sobald Bewegungen oder bestimmte Geräusche erkannt werden. Das Modell ist kompatibel mit Alexa und Google und wassergeschützt gemäß IP65. So ist die Außenkamera auch bei Temperaturen von minus 25 bis heißen 45 Grad Celsius funktionsfähig.
Unser Fazit zu den Überwachungskameras im Test
Beim Kauf einer Überwachungskamera für außen sollten Sie auf eine gute Bildqualität und einen ordentlichen Funktionsumfang setzen. In unserem Vergleich haben wir gleich zwei Favoriten, die wir empfehlen können: Zum einen den Testsieger von Reolink mit hochauflösenden Bildern und zum anderen unseren Preis-Leistungs-Tipp, die günstige Überwachungskamera von TP-Link.
Wichtige Fragen rund um Überwachungskameras für außen
Worauf sollte bei einer Überwachungskamera für außen geachtet werden?
- Stromversorgung: Ist ein Stromanschluss in der Nähe oder soll es eine kabellose Außenkamera sein? Auch eine Kamera mit Solarmodul ist eine gute und umweltschonende Möglichkeit.
- Wetterschutz: Eine Außenkamera sollte im besten Fall mindestens die Schutzklasse IP65 haben, damit sie auch Regen und Schnee aushält. In dieser Klasse sind die Geräte staubdicht und geschützt gegen Wasser aus jedem Winkel. Die noch bessere Schutzklasse IP66 ist sogar gegen starkes Strahlwasser geschützt.
- Auflösung: 4K ist toll, braucht aber viel Speicherplatz. Eine Full-HD-Auflösung reicht in der Regel schon aus, um Gesichter zu erkennen.
- Speicherort: Manche Kameras speichern die Daten lokal auf einer SD-Karte, dabei sind acht Gigabyte (GB) Speicherplatz üblich. Lästig ist jedoch, dass die Daten überschrieben werden, sobald die Speicherkarte voll ist. Wenn Sie Ihre Daten über mehrere Wochen speichern wollen, sollten Sie darauf achten, dass Sie auch größere Speicherkarten nutzen können. Es gibt aber auch Überwachungskameras, die Daten extern speichern. Das geht entweder auf einem Server in der eigenen Wohnung (NAS) oder in einem Cloud-Speicher. Für längere Speicherzeiten ist in der Regel ein kostenpflichtiges Abo notwendig.
- Nachtsicht und Bewegungsmelder: Beide Funktionen sollten vorhanden sein. Manche Kameras schicken eine Push-Nachricht ans Smartphone, wenn der Bewegungsmelder anschlägt oder schicken eine E-Mail mit dem Überwachungsvideo. Einige benachrichtigen auch darüber, wenn bestimmte Geräusche zu hören sind, wie das Zerbrechen von Glas.
Überwachungskameras für außen: Was ist erlaubt?
Grundsätzlich dürfen Sie nur Ihr eigenes Grundstück filmen. Fremde oder auch Familienangehörige dürfen zudem nicht ohne deren Einwilligung gefilmt oder fotografiert werden. Öffentliche Bürgersteige und Straßen gelten jedoch strikt als Tabuzone für eine Überwachung. Filmen wird als unzulässiger Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von Passanten gewertet. Den Eingangsbereich Ihres Einfamilienhauses dürfen Sie überwachen. Sie müssen allerdings eine sichtbare Warnung vor der Kamera anbringen.
Was ist eine IP-Überwachungskamera?
IP-Überwachungskameras findet man oft unter dem Begriff Netzwerkkamera. Die Abkürzung IP steht für "Internet Protokol". Eine IP-Überwachungskamera ist eine Kamera, die über das Netzwerk angeschlossen wird. Über ein Netzwerkkabel oder auch WLAN wird das Gerät mit dem Router verbunden. IP-Kameras benötigen im Gegensatz zu anderen Geräten wie Webcams keinen lokalen Rechner, um zu funktionieren. Praktisch ist, dass die Verbindung zum Internet für den Einsatz bereits ausreicht.
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