Größtes Geldhaus Deutsche Bank erhöht Dividende und will Stellen streichen
Deutschlands größtes Geldhaus hat auch im vergangenen Jahr Milliarden verdient. Allerdings fiel der Gewinn niedriger aus als 2022.
Die Deutsche Bank hat im vergangenen Jahr unter dem Strich trotz besserer Geschäfte weniger verdient als ein Jahr zuvor. Der auf die Anteilseigner des Dax-Konzerns entfallende Überschuss lag 2023 mit gut 4,2 Milliarden Euro um 16 Prozent unter Vorjahresniveau, wie Deutschlands größtes Geldhaus in Frankfurt mitteilte.
Im Vorjahr hatte die Bank von einer einmaligen Steuergutschrift profitiert. Jetzt plant der Vorstand weitere Einsparungen und will dafür 3.500 Stellen streichen. Mit dem Sparkurs wappnet sich der Finanzkonzern auch für härtere Zeiten. Bafin-Chef Mark Branson hatte unlängst gewarnt, dass die Gewinne bei den Banken dieses Jahr wegen der erwarteten Zinswende der Notenbanken nicht mehr so sprudeln werden wie noch 2023.
Stärkeres Wachstum als geplant
Vor Steuern erzielte das Institut im vergangenen Jahr mit fast 5,7 Milliarden Euro den höchsten Gewinn seit 16 Jahren. Daher zog Konzernchef Christian Sewing auch eine positive Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres: Die Bank sei stärker gewachsen als geplant. Die Erträge des Konzerns – also die gesamten Einnahmen – stiegen um sechs Prozent auf rund 28,9 Milliarden Euro.
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Der Konzern strebt 2025 Erträge von etwa 32 Milliarden Euro an. Das Ziel für das durchschnittliche jährliche Wachstum im Zeitraum von 2021 bis 2025 erhöhte die Bank von 3,5 bis 4,5 Prozent auf 5,5 bis 6,5 Prozent.
Von der positiven Entwicklung sollen die Aktionäre profitieren
Die Dividende soll von 30 Cent ein Jahr zuvor auf nun 45 Cent je Anteilsschein angehoben werden. Weitere 675 Millionen Euro will das Geldhaus bis Ende Juni über Aktienrückkäufe an die Anteilseigner zurückgeben. Für das Geschäftsjahr 2025 peilt der Vorstand eine Dividende von einem Euro je Aktie an.
"Unser Jahresergebnis unterstreicht die Stärke unserer Strategie als globale Hausbank, mit der wir unsere Kunden auch in einem unsicheren Umfeld unterstützen", erklärte Konzernchef Sewing. "Wir haben den höchsten Vorsteuergewinn seit 16 Jahren erzielt, sind stärker als geplant gewachsen und haben trotz wichtiger Investitionen unseren Fokus auf Kostendisziplin beibehalten."
Im Gesamtjahr 2022 hatte eine einmalige Steuergutschrift in Milliardenhöhe im Zusammenhang mit US-Geschäften dem Institut den höchsten Gewinn seit 15 Jahren beschert: Nach Abzug von Zinszahlungen an Inhaber nachrangiger Anleihen blieben damals unter dem Strich etwas mehr als fünf Milliarden Euro. Für 2023 hatte der Vorstand zumindest vor Steuern eine erneute Steigerung angepeilt.
So entwickelt sich die Aktie
Die höheren Mittelfristziele der Deutschen Bank haben laut Händlern unter Anlegern am Donnerstag für gute Stimmung gesorgt. Gegen den Markttrend legten die Aktien in der Spitze 5,1 Prozent zu und waren damit Spitzenreiter im Dax. Der Leitindex selbst notierte 0,2 Prozent schwächer, der europäische Bankenindex verlor 1,2 Prozent.
- Nachrichtenagentur dpa und Reuters