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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Natürlicher Blutdruckregler Käse schützt die Gefäße vor Schäden durch zu viel Salz
Gute Nachrichten für Käseliebhaber: Laut einer neuen Studie an der Pennsylvania State University (USA) gibt es ein einfaches Mittel, um den negativen Auswirkungen eines hohen Salzkonsums entgegenzuwirken: Käse essen. Das schont die Gefäße, senkt das Risiko für Bluthochdruck und bewahrt auf diese Weise vor gefährlichen Herzkrankheiten.
Der menschliche Körper braucht Salz, um seine Funktionen aufrecht zu halten. Ein Zuviel ist jedoch schädlich. Denn hoher Salzkonsum treibt den Blutdruck in die Höhe, schadet den Blutgefäßen, begünstigt Herzerkrankungen und kann sogar zu Demenz führen. Allerdings ist es gar nicht so einfach, sich salzarm zu ernähren. Denn Salze sind reichlich in verarbeiteten Lebensmitteln enthalten. Meist nehmen wir viel zu viel davon zu uns, ohne es zu wissen.
Kochsalz, auch Natriumchlorid genannt, ist ein wichtiger Mineralstoff für den Körper. Er sollte jedoch nur in geringen Mengen verzehrt werden. Experten empfehlen, nicht mehr sechs Gramm Salz pro Tag zu sich zu nehmen. Das entspricht etwa einem Teelöffel. Die meisten Deutschen überschreiten diese Menge jedoch.
Bessere Werte nach Käse-Diät
Wie die amerikanische Studie zeigt, lassen sich die negativen Einflüsse des Salzes auf natürliche Weise abmildern. Ein Forscherteam unter der Leitung von Billie Alba analysierte die Daten von elf gesunden Erwachsenen, die jeweils acht Tage lang verschiedene Ernährungspläne befolgten. Diese waren entweder salzarm und frei von Milchprodukten, salzarm und käsereich, salzreich und frei von Milch oder salzreich mit viel Käse. Am Ende jeder Phase kehrten die Probanden für Tests ins Labor zurück. Dort wurden ein Check der Blutgefäße, Blutdruckmessungen und Urinproben durchgeführt.
Bei den Teilnehmern, die sich salzreich ohne Käse ernährt hatten, zeigten sich Funktionsstörungen der Gefäße und Bluthochdruck. Bei denjenigen, die einer salz- und käsereichen Diät gefolgt waren, waren die Werte unauffällig. Daraus folgerten die Forscher, dass Käse eine gewisse Schutzwirkung auf die Blutgefäße haben muss.
Natürlicher Gefäßschutz durch Antioxidantien
Die Forscher erklären das Phänomen folgendermaßen: Große Salzmengen erzeugen im Körper Moleküle, die für Blutgefäße gefährlich sind. Scheinbar jedoch können bestimmte Milchprodukte wie Käse diese Moleküle neutralisieren, so dass sie keinen Schaden mehr anrichten können. Welcher Mechanismus genau dahinter steckt, ist noch unklar. Die Forscher vermuten jedoch, dass die Antioxidantien im Käse eine wichtige Rolle spielen.
Antioxidantien sind chemische Verbindungen, die dem Körper im Kampf gegen freie Radikale helfen und auf diese Weise Krankheiten vorbeugen. Freie Radikale sind instabile Moleküle, denen ein Elektron, also ein negativ geladenes Teilchen, fehlt. Sie greifen Zellen und Gefäße an und können sogar Krebs verursachen.
Vermutet wird weiterhin, dass die Peptide ein, die bei der Verdauung von Milcheiweißen gebildet werden, eine Schlüsselrolle spielen. Sie hätten eine antioxidative Wirkung und könnten die Blutgefäße vor äußeren Schäden bewahren, heißt es in einer Pressemeldung der Universität.
Mehr Essgenuss, weniger Risiken?
"Die Integration von Milchprodukten wie Käse könnte eine alternative Strategie sein, um das Herz-Kreislauf-Risiko zu reduzieren und die Gefäßgesundheit zu verbessern", sagt Studienleiterin Alba. Auf diese Weise könnten schmackhafte Lebensmittel mit höherem Salzgehalt ohne negative gesundheitlichen Auswirkungen konsumiert werden.
- Blutdruck natürlich senken: Tipps und Tricks
Allerdings seien weitere Studien notwendig, um den gesundheitsfördernden Effekt von Molkereiprodukten genauer zu erforschen. Darüber hinaus sollte bedacht werden, das die Studie mit nur elf Probanden relativ klein angelegt ist. Somit lässt sie nur in begrenztem Maße Schlüsse zu und kann keine allgemeinen Ernährungsempfehlungen aussprechen. Daher gilt weiterhin die Regel, sich salzarm zu ernähren und auf Fast Food und Fertiggerichte möglichst zu verzichten.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.