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Eurovision Song Contest | Was Sie im Fernsehen verpasst haben


Protest gegen Israel und radikale Christen
Was beim ESC nicht im TV zu sehen war


12.05.2024Lesedauer: 3 Min.
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Nemo gewann den ESC für die Schweiz: Bei Nemos Bühnenbild sahen TV-Zuschauer nicht die Arbeit hinter den Kulissen.Vergrößern des Bildes
Nemo gewann den ESC für die Schweiz: Viel Arbeit hinter den Kulissen blieb den TV-Zuschauern verborgen. (Quelle: IMAGO/Jessica Gow/TT)

Das ESC-Finale in Malmö war eine gigantische Party. Den Fernsehzuschauern blieben jedoch einige Aspekte verborgen.

Viele Millionen Menschen auf der ganzen Welt verfolgten das Finale des Eurovision Song Contest am Samstagabend im südschwedischen Malmö. Die Moderatorinnen Petra Mede und Malin Åkerman führten sie dabei durch eine Show, die nicht nur von der Musik, sondern auch von Protesten gegen die Teilnahme Israels am Wettbewerb und der ausrichtenden European Broadcasting Union (EBU) geprägt wurde.

Diese Proteste bekamen die Zuschauerinnen und Zuschauer im Fernsehen allerdings nur am Rande mit. Die Pfiffe gegen Israel und Buhrufe gegen EBU-Vertreter waren jedoch nicht die einzigen Aspekte, die den ESC-Fans an den heimischen Empfangsgeräten verborgen blieben. Ein t-online-Reporter war bei der Veranstaltung in der Arena von Malmö dabei und berichtet von den Dingen, die den Fernsehzuschauerinnen und -zuschauern verborgen blieben.

Pfiffe und Buhrufe gegen Israel

In Ansätzen konnten die ESC-Fans zu Hause nachvollziehen, welche Atmosphäre am Samstagabend in der Arena in Malmö herrschte, wann immer die israelische Teilnehmerin erwähnt wurde oder ein Repräsentant der EBU das Wort ergriff. Die Lautstärke der Proteste kam im Fernsehen allerdings nicht vollends zur Geltung.

Sobald die israelische Teilnehmerin Eden Golan am Samstagabend ins Bild kam, erklang in der Halle ein gellendes Konzert aus Pfiffen und Buhrufen. Grund dafür war einerseits der Krieg in Gaza, den Israel seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober führt, andererseits allerdings auch das Verhalten der israelischen ESC-Delegation, über das sich mehrere Reporterinnen und Reporter in Malmö beschwerten. So soll der Chef der Delegation einen spanischen Journalisten im Pressebereich bedrängt haben, weil der seine Meinung zum Krieg gegen die Palästinenser in Gaza öffentlich kundtat.

Proteste gegen die EBU nach Ausschluss von Joost Klein

Ebenfalls von den Protesten betroffen war die EBU, die am Finaltag den niederländischen Teilnehmer Joost Klein vom Wettbewerb ausgeschlossen hatte. Was genau vorgefallen war, ist nicht bekannt. Einem Statement des niederländischen Fernsehsenders Avrotros zufolge soll Joost lediglich eine abfällige Handbewegung in Richtung einer Kamerafrau gemacht haben, die ihn gegen seinen Willen gefilmt haben soll.

Da Joosts Song "Europapa" als einer der Favoriten auf den ESC-Titel galt und bei den Fans in der Halle beliebt war, pfiffen die etwa 12.000 Anwesenden alle Vertreter der EBU radikal aus. Als Martin Österdahl in Malmö das Wort ergriff, waren die Pfiffe zwar im Fernsehen zu hören, nicht allerdings ihre Lautstärke. In der Halle war kein Wort des schwedischen ESC-Chefs zu verstehen.

Religiöse Fundamentalisten vor der Halle

Proteste gab es allerdings nicht nur vom Publikum in der Arena in Malmö. Schon beim Einlass gab es kleinere (und friedliche) Auseinandersetzungen zwischen christlichen Fundamentalistinnen und den wartenden ESC-Fans vor der Halle, die seit jeher zu einem großen Teil aus der LGBTQ-Community kommen.

"Jesus ist für eure Sünden gestorben", schrie eine rothaarige Frau mittleren Alters den Wartenden zu. Die reagierten mit lautem Gelächter und spontanem Klatschen. Eine Person stellte sich vor die schreiende Frau und begann zu voguen – ein Tanzstil, der sich in den Siebzigerjahren in der Ballroom-Szene der queeren Subkultur in New York City entwickelte. Diesem kreativen Protest konnte die Schreiende nichts entgegensetzen, woraufhin sie sich in Bewegung setzte, um einem anderen Teil der Warteschlange ihre religiöse Meinung aufzudrücken.

Der Tanz des ESC-Technikteams

Mit dem Sieg beim ESC hatten die Esten von 5Miinust und Puuluup nichts zu tun. Ihr Lied "(Nendest) narkootikumidest ei tea me (küll) midagi" landete mit 37 Punkten auf dem 20. von 25 Plätzen. Allerdings konnten die estnischen Musiker ganz besondere Fans für sich gewinnen: das Technikteam des Eurovision Song Contest in der Arena von Malmö.

Die Licht- und Tontechniker sowie die Regie des ESC saßen zwischen den Stehplätzen vor der Bühne und den dahinterliegenden Rängen und verhielten sich über den Großteil des Wettbewerbs still und leise – mit einer Ausnahme: Als 5Miinust und Puuluup die Bühne betraten, stand ein großer Teil des Technikteams plötzlich auf und zeigte einen zuvor einstudierten Tanz.

Das Geheimnis hinter Nemos Bühnenshow

Die Show des Schweizer ESC-Stars Nemo sah im Fernsehen nicht besonders aufwendig aus. Nemo stand auf einer sich scheinbar mechanisch bewegenden Platte. In den ersten anderthalb Minuten von Nemos Darbietung mussten zwei schwarz gekleidete Mitarbeiter des ESC die Platte allerdings von Hand bewegen – und immer darauf achten, nicht in das Bild der TV-Kameras zu laufen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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