Start der Eishockey-WM Spektakel zum Auftakt: DEB-Team gewinnt wildes Spiel
Gegen die Slowakei tut sich die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft lange schwer. Dann aber brechen alle Dämme – das Spiel wird zum echten Krimi.
Was für ein Start in die Eishockey-WM von der deutschen Nationalmannschaft: Zum Turnier-Auftakt siegte das DEB-Team 6:4 (0:0, 3:2) gegen die Slowakei und feierte damit einen Einstand nach Maß in die Weltmeisterschaft in Tschechien.
Dominik Kahun (30.), Jonas Müller (33.). Lukas Käble (40.), Marc Michaelis (45.), Leo Pföderl (57.) und Tobias Eder (59.) trafen für die Mannschaft von Bundestrainer Harold Kreis, Marek Hrivik (37.) und Martin Fehervary (39.) schafften den vorübergehenden Ausgleich, Juraj Slafkovsky (55.) und Matus Sukel (59.) erzielten noch die späten Anschlusstreffer.
Durch den Sieg gegen den direkten Konkurrenten hat die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes vor den nächsten Vorrunden-Partien gegen die WM-Favoriten USA schon am Samstagabend und Schweden am Montag (beide 20.20 Uhr/ProSieben und MagentaSport) einen ersten wichtigen Schritt in Richtung Viertelfinal-Qualifikation gemacht.
So lief das Spiel
Beide Teams zeigten in der mit vielen slowakischen Fans besetzten Ostravar Arena im Osten Tschechiens eine starke Partie auf Augenhöhe. "Das Spiel sehe ich fifty-fifty. Heute wird noch nichts entschieden, aber man kann schon einen großen Schritt nach vorne machen", sagte NHL-Stürmer Nico Sturm von den San Jose Sharks vor dem Spiel bei MagentaSport.
Und Deutschland machte diesen großen Schritt, weil es von Beginn an stark in der Partie war, defensiv über weite Strecken überzeugte und in NHL-Keeper Philipp Grubauer (Seattle Kraken) einen guten Rückhalt hatte. "Wir benötigen gleich zu Beginn eine gute Szene, einen Schuss auf das Tor", hatte Sturm gefordert. Tatsächlich dauerte es nur wenige Sekunden bis zur ersten großen Chance. Der zum besten WM-Stürmer 2023 gewählte NHL-Angreifer JJ Peterka (Buffalo Sabres) prüfte den slowakischen Torhüter Stanislav Skorvanek, Frederik Tiffels bekam den Abpraller, doch der Puck blieb kurz vor der Linie liegen.
Die deutsche Offensive wirbelte weiter: Münchens Yasin Ehliz scheiterte an Skorvanek (4. Minute), Kälble traf nach Peterka-Zuspiel den Pfosten (6.). Die in der Vorbereitung so anfällige Defensive wirkte gefestigter. Grubauer musste in den ersten 20 Minuten selten eingreifen. "Es war ein guter Auftakt", sagte Ehliz in der ersten Drittelpause.
Auch im zweiten Drittel startete die DEB-Auswahl furios, hatte aber zunächst noch Pech: Ein Schuss von Leo Pföderl landetet am Außennetz. Die Chancenauswertung war bereits in der Vorbereitung nicht optimal. Gegen die Slowaken benötigte die deutsche Mannschaft eine doppelte Überzahl zur hochverdienten Führung. Kahun gelang nach Ehliz-Vorlage das erste Tor. Der Stürmer vom SC Bern war insgesamt zum siebten Mal bei einer WM erfolgreich.
Wütende Angriffe
Deutschland blieb weiter in Überzahl und erhöhte den Druck auf das Team von Trainer-Routinier Craig Ramsey (73). Mit einem Spieler mehr auf dem Eis erhöhte Müller von Meister Eisbären Berlin. Der 28-Jährige belohnte sich für eine zuvor überzeugende Leistung.
Die deutsche Auswahl widerstand nun auch Rückschlägen, denn die starken Slowaken reagierten mit wütenden Angriffen auf den Rückstand. Dank ihrer sechs NHL-Stars glich die Slowakei schnell aus. Doch jetzt antwortete das Kreis-Team umgehend: Verteidiger Kälble von Vizemeister Bremerhaven gelang 29 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels das 3:2.
Und es kam noch besser. Im Schlussabschnitt trotzte die DEB-Auswahl der nun noch stärker werdenden slowakischen Offensive. Der künftige Mannheimer Michaelis schoss den Zwei-Tore-Vorsprung wieder heraus und der derzeit beste deutsche Stürmer Pföderl konterte den erneuten slowakischen Anschluss durch Routinier Libor Hudacek zur Entscheidung. Eisbären-Stürmer Eder machte in seinem ersten WM-Spiel ins leere slowakische Tor dann endgültig alles klar.
Am Samstag gegen die USA könnte auch Lukas Reichel erstmals bei dieser WM mitwirken. Der 21 Jahre alte Angreifer der Chicago Blackhawks kam am Freitagabend in Ostrava an.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa