Im Niger US-Truppen und Kreml-Soldaten so nah wie selten
Auf einem Militärstützpunkt in Niger sind neuerdings russische und amerikanische Soldaten stationiert. Die US-Truppen bleiben jedoch nicht mehr lange in dem afrikanischen Land.
Russische Soldaten im Niger sind nach Angaben der US-Regierung auf einen Militärflugplatz verlegt worden, auf dem auch US-Truppen stationiert sind. Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte am Donnerstag bei einem Besuch im US-Bundesstaat Hawaii, die russische Stationierung stelle jedoch kein "bedeutendes Problem dar, was den Schutz unserer Streitkräfte angeht". Die Russen befänden sich auf einem separaten Gelände und hätten "keinen Zugang zu den US-Streitkräften oder zu unserer Ausrüstung".
In Moskau wollte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow die Berichte über die russische Präsenz auf dem Stützpunkt im Niger weder bestätigen noch dementieren. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 haben sich die Spannungen zwischen Washington und Moskau verschärft.
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Niger kündigt Bündnis mit USA auf
Im Niger waren die dort stationierten Soldaten des einstigen Verbündeten USA nach einem Militärputsch im vergangenen Jahr von den neuen Machthabern aufgefordert worden, das Land zu verlassen. Die Militärherrscher kündigten das Verteidigungsbündnis mit Washington auf und erklärten, dieses sei dem Land aufgezwungen worden. Im vergangenen Monat teilten dann US-Regierungsvertreter mit, Washington werde der Aufforderung nachkommen und seine mehr als 1.000 Soldaten aus dem westafrikanischen Land abziehen.
Militärs hatten am 26. Juli 2023 im Niger den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum gestürzt, die Macht übernommen und sich verstärkt Russland zugewandt. Bis dahin galt der Niger in der Region als einer der letzten Verbündeten für die USA und die ehemalige Kolonialmacht Frankreich. Sie nutzen den Niger als Ausgangspunkt für Einsätze gegen Dschihadisten. Die letzten französischen Soldaten hatten das Land aufgrund von Forderungen der Militärregierung bereits im Dezember verlassen.
- Nachrichtenagentur AFP