Stiftung Warentest Diese Webcams aus dem Test sorgen für einen guten Auftritt
In jedem Handy, fast jedem Laptop und auch im Tablet sitzen kleine Kameras. Für externe Webcams gibt es jedoch immer noch gute Gründe, denn oft ist die Qualität deutlich besser. Die Stiftung Warentest hat 16 Modelle geprüft.
Auch wenn in fast jedem mobilen Gerät mittlerweile eine Kamera integriert ist, die Qualität der Linsen und Sensoren ist oft nicht gut. Bei Bewerbungsgesprächen oder im Online-Meeting machen Sie damit meist keinen guten Auftritt. Bessere Bilder sollen externe Webcams liefern. Auch auf ein gutes Mikrofon kommt es an. Die Kameras sind auch praktisch, wenn Sie einen Desktop-PC ohne integrierte Webcam besitzen.
Der Test der Stiftung Warentest aus der "test"-Ausgabe 02/2023 fällt deutlich besser aus als beim letzten Mal: Sechs Geräte schneiden "gut" ab, vier überzeugen mit "gutem" Bild.
Webcams im Test: So prüft Stiftung Warentest
16 externe Webcams zwischen 40 und 250 Euro hat die Stiftung Warentest untersucht. Die Auflösungen liegen bei 720p bis 4K. Bei allen Modellen wurden die Bildqualität, das Mikrofon, die Handhabung und der Stromverbrauch bewertet. Bei der Bildqualität stand vor allem die Darstellungen von Gesichtern im Vordergrund und wurde auch bei schlechten Lichtbedingungen geprüft.
Die Ergebnisse des Webcam-Tests im Überblick
Sechsmal vergibt die Stiftung Warentest die Note "gut". Testsieger mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (2,2)" sind die Logitech Brio 500 und die Razer Kiyo X. Die Kamera von Logitech liefert das etwas bessere Bild, die Razer besitzt dagegen das beste Mikrofon im Test und ist deutlich günstiger.
Die höchste Auflösung erreicht die Obsbot Meet 4K mit dem Testurteil "gut (2,3)". Immer noch empfehlenswert ist auch der Testsieger aus dem letzten Test: die Logitech Brio Ultra-HD Pro. Das sind die Testsieger im Detail.
Alle Ergebnisse des Webcam-Tests lesen Sie in der Ausgabe 02/2023.
Der Testsieger 2023: Webcam von Logitech
Das Testergebnis: Die Logitech-Kamera erreicht das "test"-Qualitätsurteil "gut (2,2)" und punktet mit der besten Bildqualität im Vergleich.
Produktdetails: Mit einer Auflösung in Full-HD überzeugt die Webcam mit einer hohen Bildqualität. Sie besitzt einen Autofokus zum automatischen Scharfstellen und passt auch die Belichtung selbstständig an. Zudem zentriert sich die Videokamera auf Sie, sodass Sie während eines Meetings stehen und sich bewegen können.
Wenn Sie Arbeiten auf dem Tisch präsentieren möchten, können Sie die Kamera mit einer Hand nach unten neigen. Für mehr Privatsphäre gibt es einen Drehverschluss für die Linse, um die Kamera zu verdecken.
Preistipp mit dem besten Mikrofon im Test: Webcam von Razer
Das Testergebnis: Ebenfalls auf dem ersten Platz liegt die Razer Kiyo X mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (2,2)". Sie punktet vor allem mit einem guten Mikrofon und ist zudem der Preistipp im Test.
Produktdetails: Deutlich günstiger als der Testsieger und mit ebenfalls guter Ausstattung punktet die Webcam von Razer. Sie filmt in Full-HD mit einer Auflösung von 1.920 mal 1.080 Pixeln. Mit 30 Bildern pro Sekunde entstehen flüssige Bewegungen, zudem besitzt sie einen Autofokus. Der Blickwinkel der Kamera liegt bei 82 Grad. Über den USB-Anschluss ist sie sofort einsatzbereit. Eine Abdeckung der Linse fehlt bei der Razer allerdings.
Filmt in 4K: Webcam von Obsbot
Das Testergebnis: Die Meet 4K-Kamera von Obsbot erreicht das "test"-Qualitätsurteil "gut (2,3)" und punktet mit hoher Auflösung und guter Bildqualität.
Produktdetails: Die Webcam filmt in 4K mit einer Auflösung von 3.840 mal 2.160 Pixeln. Sie besitzt eine universelle Halterung für Monitore und Laptops. Zudem ist eine Objektivklappe integriert. Die Webcam besitzt einen Autofokus und soll mit künstlicher Intelligenz das Bild verbessern und die Belichtung steuern. Das soll für ein klares und helles Bild sorgen. Das Sichtfeld liegt mit 87 Grad auf dem Niveau der Konkurrenz.
Der Testsieger aus dem letzten Test: Webcam von Logitech
Das Testergebnis: Die Logitech Brio Ultra-HD Pro erhält das "test"-Qualitätsurteil "gut (2,5)". Es ist die einzige Kamera, die in den beiden Testwertungen Mikrofon und Bildqualität gut abschneidet.
Produktdetails: Die Webcam punktet mit 4K-Auflösung, einem 5-fach-Zoom, einer Gesichtserkennung und einem Autofokus. Über den integrierten Clip befestigen Sie die Webcam am Monitor oder Laptop. Mit der ausklappbaren Blende decken Sie die Linse zudem ab, wenn sie nicht in Betrieb ist.
In 4K-Auflösung filmt die Webcam mit 30 Bildern pro Sekunde, bei 1.080 Pixeln sind auch 60 Bilder pro Sekunde möglich. Zudem ist das Sichtfeld mit 85 Grad groß. Über die Gesichtserkennung und Windows Hello können Sie sich zudem direkt auf dem PC anmelden und brauchen kein Passwort mehr.
Unser Fazit zum Webcam-Test
Im letzten Test war das Ergebnis enttäuschend und nur zwei Modelle überzeugten mit wirklich guten Bildern. Im aktuellen Vergleich sieht es dagegen deutlich besser aus. Sechs Kameras schneiden "gut" ab.
Das beste Bild besitzt die Logitech Brio 500 für rund 100 Euro. Der Preistipp Razer Kiyo X kostet nur rund die Hälfte und überzeugt zudem mit dem besten Mikrofon im Test.
Mit hoher 4K-Auflösung punkten die Kameras von Obsbot und der Testsieger aus dem letzten Test von Logitech. Erfreulich ist zudem, dass alle Modelle mittlerweile einen Autofokus besitzen.
Wissenswertes zu Webcams
Worauf sollten Sie beim Kauf einer Webcam achten?
Fürs Homeoffice bei Videokonferenzen sind vorrangig gute Bildsensoren und Mikrofone wichtig. Die Auflösung ist dabei nicht immer ein Qualitätsmerkmal. Nur weil eine Kamera eine hohe 4K-Auflösung besitzt, kann sie trotzdem mit schwierigen Lichtbedingungen überfordert sein oder verfälschte Farben darstellen. Lassen Sie sich daher nicht allein von der Auflösung blenden.
Bei der Einrichtung bieten die meisten Hersteller eine einfache Plug-and-Play-Lösung an, sodass Sie die Kamera nur über den USB-Anschluss mit dem PC verbinden müssen und gleich starten können.
Wenn Sie Livevideos produzieren, sollten Sie zudem auf eine gute Ausleuchtung achten und besser in ein teureres Modell investieren. Diese bieten zudem noch weitere Funktionen und Software, mit der Sie das Bild anpassen können.
Microsoft Teams, Google Hangouts und Zoom: Welche Kameras sind für die Programme geeignet?
Welches Programm Sie für die Videokonferenzen verwenden, spielt für die Webcam keine Rolle. Alle Modelle der großen Hersteller sind für die Programme geeignet. Es geht bei der Kompatibilität weniger um das Programm als vielmehr um den PC. Wenn die Kamera mit dem PC funktioniert, klappt es auch mit Microsoft Teams, Zoom und Skype. Möglicherweise müssen Sie nach der Installation der Kamera den Computer neu starten oder die Kamera in den Einstellungen bei Teams auswählen. Dazu hilft Ihnen jedoch auch die Bedienungsanleitung der Hersteller.
Wie stellen Sie die Webcam richtig auf?
Für den besten Winkel setzen Sie die Kamera möglichst auf Augenhöhe auf den Monitor. So sehen die Gesprächspartner Ihr volle Gesicht und keine ungünstige Sicht von unten. Achten Sie zudem darauf, dass keine großen Helligkeitsunterschiede im Bild stören. Setzen Sie sich also nicht direkt mit dem Rücken zum Fenster.
Wie schnell muss meine Internetverbindung sein?
Für das Senden von 1080p HD-Video sind 3,0 MBit/s (Upload/Download) erforderlich. Diese Werte sind deutlich geringer als beispielsweise beim Videostreaming über Netflix und werden heute von den allermeisten Internetanschlüssen ohne Probleme erreicht. Der Anbieter Zoom empfiehlt bei einem Gruppenanruf eine Bandbreite von mindestens 800 KBit/s Download und 1,0 MBit/s im Upload.
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