Ballaststoffe und viel trinken Das ist die richtige Ernährung bei Hämorrhoiden
Wer mit Hämorrhoiden zu kämpfen hat, sollte darüber nachdenken, seine Ernährung umzustellen. Denn eine ballaststoffreiche Kost ist nicht nur für einen gesunden Darm unerlässlich, sondern beugt auch der Bildung von Gefäßpolstern im Analbereich vor. Hier finden Sie Tipps und Anregungen zur richtigen Ernährung bei Hämorrhoidalleiden.
Hämorrhoiden hat jeder Mensch. Die schwammartigen, gut durchbluteten Gefäßpolster befinden sich am Ausgang des Enddarms. Entsteht zu viel Druck beispielsweise bei Verstopfung, durch starkes Pressen während des Stuhlgangs, können sich die Hämorrhoiden vergrößern. In späteren Stadien des Hämorrhoidalleidens wölben sich die Gefäße sogar aus dem Analkanal heraus. Typische Beschwerden sind Brennen und Jucken im Analbereich, Nässen und hellrotes Blut im Stuhl.
Um zu vermeiden, dass sich Hämorrhoiden vergrößern, sollten Betroffene den Druck auf den Darm möglichst gering halten und Verstopfungen vermeiden. Einige Studien deuten darauf hin, dass eine ballaststoffreiche Kost dabei helfen kann, die Darmtätigkeit anzukurbeln und somit für einen weichen Stuhl und eine gute Verdauung zu sorgen.
Die richtigen Lebensmittel bei Hämorrhoiden
Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung ist bei Hämorrhoiden empfehlenswert. Wertvolle Ballaststoffe sind reichlich in diesen Lebensmitteln enthalten:
- Vollkornprodukten (Brot, Reis, Nudeln)
- Vollkornmüsli
- Haferflocken
- Obst und Gemüse
- Hülsenfrüchte und Nüsse
- Flohsamenschalen, Weizenkleie und Leinsamen
Vollkornprodukte regen die Bewegungen des Darms und den Stuhlgang an. Milchprodukte dagegen liefern die Milchsäurebakterien, die für eine gesunde Darmflora elementar sind.
Welche Lebensmittel sind ungünstig?
Ballaststoffarme Lebensmitteln, Produkte mit einem hohen Fett- und Zuckergehalt und blähende Lebensmitteln sollten nach Auskunft des Berufsverbandes der Deutschen Internisten eher selten auf dem Speiseplan stehen. Hierzu gehören:
- Weißbrot
- Schokolade
- Reis, Teigwaren (nicht Vollkorn)
- Kartoffeln
- Fleisch
- Zwiebeln
- Kohl
Viel trinken und in Bewegung bleiben
Damit die Ernährungsumstellung gegen die Symptome der Erkrankung wie Blutungen oder Juckreiz im Analbereich wirkt, sollten Sie auch viel trinken. Durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr quellen die Ballaststoffe besser auf und regen somit die Verdauung an. Trinken Sie über den Tag verteilt mindestens zwei Liter Flüssigkeit. Dafür eignen sich diese Getränke:
- Mineralwasser
- wenig gesüßte Fruchtsäfte
- Kräuter- oder Früchtetees
Alkoholische Getränke sollten Sie dagegen besser meiden. Wenn Sie sich neben diesen Ernährungsregeln noch um ausreichend Bewegung und eine gute Analhygiene kümmern, sollten die Beschwerden abklingen. Salben aus der Apotheke können lokal gegen Juckreiz, Brennen oder Blutungen helfen. Dennoch sollten Sie bei Beschwerden des Analbereichs stets einen Arzt aufsuchen. Dieser kann dann die genauen Ursachen erforschen und eine gezielte Therapie einleiten.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Hämorrhoiden. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: April 2020)
- Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie: S3-Leitlinie Hämorrhoidalleiden (PDF). AMWF-Register-Nr.: 081/007 (Stand: April 2019)
- Vergrößerte Hämorrhoiden. Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 18.10.2017)
- Was kann man selbst gegen Hämorrhoiden tun? Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 18.10.2017)
- Hämorrhoiden: Vorsorge und Schutz. Online-Informationen des Berufsverbandes Deutscher Internisten e.V., www.internisten-im-netz.de (abgerufen am 26.5.2021)