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Verstopfung lösen: Welche Hausmittel gegen Bauchschmerzen helfen


Natürliche Soforthilfe
Verstopfung lösen: Diese Hausmittel helfen

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Aktualisiert am 16.09.2024Lesedauer: 10 Min.
Mit einer Verstopfung gehen oft Blähungen und Bauchschmerzen einher. Kräutertees und Wärme können helfen, die Symptome zu lindern.Vergrößern des Bildes
Mit einer Verstopfung gehen oft Blähungen und Bauchschmerzen einher. Kräutertees und Wärme können helfen, die Symptome zu lindern. (Quelle: plprod / Getty Images)

Wer unter Verstopfung leidet, sollte nicht direkt zum Abführmittel greifen. Es gibt zahlreiche Hausmittel, die Ihren Darm schnell wieder auf Trab bringen können.

Wie so vieles im Leben, ist auch der Stuhlgang eine ganz individuelle Sache. Manche Menschen müssen drei Mal am Tag, andere nur drei Mal in der Woche – beides und alles dazwischen liegt im grünen Bereich. Von Verstopfung sprechen Ärzte erst, wenn der Darm weniger als drei Mal wöchentlich entleert wird.

Typische Symptome sind harter Stuhl, Anstrengungen beim Stuhlgang wie beispielsweise starkes Pressen sowie das Gefühl der unvollständigen Darmentleerung. Wir sagen Ihnen, was bei Verstopfung hilft und wann Sie besser einen Arzt aufsuchen sollten.

Gut zu wissen

Verstopfung – im Fachjargon Obstipation genannt – ist weit verbreitet: Circa 30 Prozent der Deutschen leiden regelmäßig unter der unangenehmen Verdauungsstörung, die meist mit Völlegefühl, Bauchschmerzen und Blähungen einhergeht. Das Problem nimmt im Alter zu und tritt bei Frauen häufiger auf als bei Männern. Grund sind Hormonschwankungen während der Schwangerschaft, Periode oder der Wechseljahre.

In den meisten Fällen ist der Lebensstil schuld: Eine ballaststoffarme Ernährung, Flüssigkeitsmangel und zu wenig Bewegung machen den Darm träge. Betroffene greifen dann gerne zu Abführmitteln. Besser ist es aber, die Beschwerden mit natürlichen Mitteln zu bekämpfen. Es gibt einige Hausmittel und Tipps, mit denen Sie Ihre Verdauung schnell wieder in Gang bringen und die Darmverstopfung lösen.

Hausmittel gegen Obstipation

  • Wasser trinken: Grundsätzlich empfiehlt es sich, bei Verstopfungen ausreichend zu trinken – zwei bis drei Liter Flüssigkeit am Tag ist die ideale Trinkmenge. Ein Glas lauwarmes Wasser am Morgen auf nüchternen Magen regt außerdem den sogenannten gastrokolischen Reflex an, der die Darmbewegung positiv beeinflusst.
  • Bewegung: Als Hausmittel gegen Verstopfungen hat sich zudem ausreichend Bewegung bewährt. Wer sich jeden Tag eine halbe Stunde bewegt – und sei es nur ein Spaziergang – regt seine Darmtätigkeit ganz natürlich an. Verstopfungen lassen sich so bekämpfen und vorbeugen.
  • Koffein: Eine Tasse Kaffee am Morgen bringt den Darm in Schwung, denn das enthaltene Koffein wirkt stimulierend auf Stoffwechsel und Verdauung.
  • Tee: Warmer Fenchel- oder Kamillentee hat ebenfalls eine positive Wirkung auf den Darm und beugt Blähungen vor. Auch Sennesblättertee hat eine abführende Wirkung.
  • Olivenöl: Ein Esslöffel hochwertiges Olivenöl vor oder nach dem Essen ölt die Darmschleimhaut und macht harten Stuhl gleitfähiger. Leinöl oder Rizinusöl sind ebenfalls geeignet.
  • Wärme: Um den Darm zu entspannen und Bauchkrämpfe zu lindern, eignet sich die Behandlung mit Wärme. Gönnen Sie sich etwas Ruhe und legen Sie eine Wärmflasche auf den Bauch. Die Wärme fördert die Durchblutung und regt die Darmtätigkeit an.
  • Massage: Eine sanfte Bauchmassage kann ebenfalls gut tun, denn sie hilft, den Darm zu aktivieren. Ärzten zufolge werden durch die Massage der Bauchdecke Nervenverbindungen im Darm stimuliert, was die natürliche Darmbewegung anregt. Massieren Sie hierfür Ihren Bauch mit kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn. Unterstützend kann man auch tief in den Bauch atmen. Dabei erhöht sich der Druck auf den Darm, weil die Organe etwas nach unten rutschen. Viele Patienten berichten von einem positiven Effekt dieser natürlichen inneren Massage.
  • Entspannung: Stress ist ein häufiger Auslöser für Verstopfungen. Yoga, Meditation oder Autogenes Training können helfen, den sensiblen Darm zu beruhigen und Verstopfungen entgegenzuwirken.
  • Einlauf: Ein Einlauf mit Klistierball ist eine schnelle Methode, um eine akute Verstopfung zu lösen. Dafür werden ein halber Liter lauwarmes Wasser oder Kamillentee durch ein Klistier oder einen Irrigiator über den After in den Darm gespült. Versuchen Sie die Flüssigkeit 5 bis 10 Minuten zu halten, bevor Sie dem Stuhldrang nachgeben. In der Apotheke sind auch zäpfchengroße Einmalklistiere mit etwa 200 ml Flüssigkeit erhältlich, die für eine sanfte Entleerung des Enddarms sorgen.
  • Glaubersalzlösung: Dient der kompletten Darmentleerung. Man löst 40 Gramm Glaubersalz in einem Liter lauwarmem Wasser auf und trinkt die Flüssigkeit innerhalb einer Viertelstunde aus. Die Wirkung tritt nach kurzer Zeit ein und hält einige Zeit (manchmal Stunden) an.
  • Milchzucker: Milchzucker wird im Dickdarm von Bakterien in Traubenzucker und Galaktose zerlegt und dann zu Milchsäure und Essigsäure abgebaut. Diese beiden Säuren wirken ähnlich abführend auf den Darm wie Bittersalze und Glaubersalz, sind jedoch milder. Bei Verstopfung können Sie 1 bis 4 Esslöffel Milchzucker über den Tag verteilt pur oder in Joghurt oder Apfelmus gerührt einnehmen. Milchzucker erhalten Sie in der Apotheke.

Ernährung bei Verstopfung: Leinsamen, Trockenfrüchte und Co.

Durch die richtige Ernährung lassen sich Verstopfungen einerseits vorbeugen, andererseits aber auch lösen. Ein häufiger Fehler ist, dass auf dem Speiseplan zu viele fettige und zu wenig ballaststoffreiche Lebensmittel stehen.

Ballaststoffe regen die Verdauung an – bereits 30 Gramm pro Tag genügen. Diese Menge können Sie erreichen, indem Sie beispielsweise drei Scheiben Vollkornbrot zum Frühstück essen. Die warme Mahlzeit sollte Kartoffeln oder Reis beziehungsweise Nudeln aus Vollkorn enthalten. Auch etwas Salat und Gemüse sowie zwei Portionen Obst sollten nicht fehlen. Lebensmittel, die bei Verstopfung helfen, sind zum Beispiel:

  • Flohsamen: Indische Flohsamen (Plantago ovata), oder auch Flohsamenschalen sind vor allem wegen ihrer positiven Wirkung bei Verstopfung beliebt. Flohsamen enthalten neben Ölen, die eine abführende Wirkung besitzen, auch Schleimstoffe und Zellulose. Beides quillt im Darm auf, lockert den Stuhl und regt so die Verdauung an. Der "Schmiereffekt" der Schleimstoffe fördert zudem den Weitertransport des Stuhls im Darm. Die Samen können unter das Müsli gemischt werden oder man lässt sie in einem Glas mit warmem Wasser vorquellen und trinkt die Mischung anschließend.

Wichtig: Trinken Sie ausreichend, damit die Flohsamen im Darm genügend Wasser zum Aufquellen zur Verfügung haben. Am besten zwei Gläser Wasser direkt nach der Aufnahme und ein bis eineinhalb Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt.

  • Leinsamen: Leinsamen halten den Darm ebenfalls auf Trab. Wichtig ist, dabei auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, damit die Faserstoffe ausreichend aufquellen können.
  • Weizenkleie: Weizenkleie gehört wie Flohsamen und Leinsamen zu den ballaststoffreichen Quellmitteln, die die Darmtätigkeit anregen. Die Kleie braucht ebenfalls ausreichend Flüssigkeit, um zu quellen – sonst verschlimmert sie die Beschwerden, anstatt sie zu lindern.
  • Trockenfrüchte: Getrocknetes und ungeschwefeltes Obst, wie Pflaumen, Feigen, Datteln oder Aprikosen, ist bei Verstopfung ebenfalls wirksam. Es steckt voller Ballaststoffe und wirkt entwässernd. Zudem enthalten Pflaumen pektinähnliche Substanzen, die im Darm aufquellen und die Verdauung ankurbeln. Am besten legt man das Trockenobst über Nacht in Wasser ein, bevor man es isst. Auch Pflaumensaft, am besten auf nüchternen Magen, ist ein bewährtes Mittel bei Verstopfung.

Wichtig: Bei getrockneten Pflaumen und Co. sollte man sich langsam an die greifende Menge herantasten. Zu Beginn sind zwei bis drei Früchte ausreichend. Denn: Nicht alle vertragen das getrocknete Obst. Manch einer reagiert mit Blähungen und Durchfall.

  • Milchprodukte: Milchprodukte, wie Joghurt, Kefir oder Buttermilch, wirken sich positiv auf die Darmflora aus. Die enthaltenen Milchsäurebakterien fördern die Beweglichkeit des Darms und sorgen für eine vielfältige Bakterienbesiedelung: Sie regen die Vermehrung von guten Lakto- und Bifidobakterien an. Wer in den Joghurt einen Esslöffel Leinsamen oder Weizenkleie einrührt, kann den Effekt noch verstärken.
  • Sauerkraut: Fermentierte Produkte, wie Sauerkraut oder Kimchi, enthalten Milchsäurebakterien, die die Darmbewegung stimulieren. Sauerkraut können Sie bei Verstopfung roh oder als Saft zu sich nehmen.
  • Haferflocken: Auch Haferflocken sind wahre Darm-Wunder. Bei Verstopfung helfen sie aufgrund der enthaltenen Ballast- und Schleimstoffe, den Stuhl geschmeidiger zu machen. Auch hier reichen einige Esslöffel am Tag aus, um von der positiven Wirkung zu profitieren. Wichtig: Immer genügend trinken, sonst können Samen und Flocken nicht aufquellen und blockieren die Darmtätigkeit.
  • Kirschen: Kirschen enthalten viel Kalium und fast kein Natrium. Dadurch wird die Nierentätigkeit angeregt und es kommt zur Entwässerung des Körpers, was eine abführende Wirkung mit sich bringt. Diese setzt jedoch erst bei einer Verzehrmenge von mindestens 1 kg Kirschen ein.

Tipp: Wer zum Frühstück eine Schale Joghurt mit Haferflocken, einem Esslöffel Leinsamen und frischem Obst isst, hat einen gesunden Darmstarter. Zuvor ein großes Glas warmes Wasser – und die Verdauung wird angekurbelt.

Mögliche Ursachen für Verstopfung

Eine Verstopfung kann viele Gründe haben. Oft stecken eine ballaststoffarme Ernährung, Flüssigkeitsmangel oder zu wenig Bewegung dahinter. doch auch ernsthafte Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom, Darmdivertikel und Morbus Crohn können Verstopfungen verursachen.

Zudem kann Obstipation das Symptom von Krankheiten sein, die nichts mit dem Verdauungstrakt zu tun haben. Dazu gehören Nerven- und Muskelerkrankungen wie Parkinson, Multiple Sklerose, Muskeldystrophie und Myasthenia gravis. Um die Ursache für die Verstopfung herauszufinden, sollten die Betroffenen zum Arzt gehen.

Verstopfung in der Schwangerschaft

Verstopfung gehört zu den klassischen Schwangerschaftsbeschwerden. Mehr als 40 Prozent aller Schwangeren klagen über Darmträgheit. Verantwortlich ist das Progesteron, das dafür sorgt, dass die Gebärmutter entspannt. Die Hormone beeinflussen auch die Muskeln des Darms und machen ihn träge.

Darüber hinaus wird er in den letzten Monaten der Schwangerschaft von der wachsenden Gebärmutter eingeengt, was Verstopfungen ebenfalls begünstigt. Aber auch ungewöhnliche, kulinarische Gelüste oder die oft empfohlene Einnahme von Eisenpräparaten können zu Darmträgheit führen.

Verstopfung in der Schwangerschaft ist grundsätzlich keine Gefahr für Mutter oder Kind. Sie kann durch die damit einhergehenden Schmerzen und Krämpfe jedoch sehr äußerst unangenehm sein. Oft entstehen durch zu starkes Pressen beim Stuhlgang auch Hämorrhoiden, also eine Art Krampfadern mit Stauungen in den Gefäßen am Darmausgang.

Hausmittel bei Obstipation in der Schwangerschaft

Die Verdauung von Schwangeren lässt sich meist mit Bewegung, viel Flüssigkeit und einer ballaststoffreichen Ernährung wieder in Schwung bringen. Vor allem Haferflocken, Trockenfrüchte, Vollkornprodukte, Basilikum und Rote Beete sollten vermehrt auf dem Speiseplan landen. Sie regulieren nicht nur den Eisenhaushalt, sondern tragen zusätzlich zu einer gesunden Darmflora bei.

Abführmittel (Laxantien) können dagegen sogar gefährlich sein! Die Mittel sorgen zwar für schnelle Erleichterung nach der Stuhlentleerung, reizen den Darm jedoch zu stark und verstärken die Durchblutung des kleinen Beckens. Dabei kann sich die geförderte Darmbewegung auf die Gebärmutter übertragen und im Extremfall Früh- oder Fehlgeburten auslösen. Abführmittel sollten wirklich nur als letzte Notlösung und nur unter ärztlicher Aufsicht genutzt werden.

Nach der Geburt kann es ebenfalls zu Verstopfungen kommen. Frauen sollten in dieser Zeit ausreichend trinken. Kommt der Darm trotzdem nicht in Gang, helfen Stilltee mit Anis, Fenchel und Kümmel. Alternativ könnten Betroffene mit Milchzucker oder Flohsamen nachhelfen. Im Notfall macht die Nachsorge-Hebamme einen Einlauf. Von Abführmitteln lassen frischgebackene Mütter aber besser die Finger. Es besteht die Gefahr, dass die Substanzen in die Muttermilch übergehen und das Kind Durchfall bekommt.

Akute und chronische Verstopfung: Symptome

Die Symptome einer Verstopfung äußern sich in der Häufigkeit und dem Kraftaufwand, der für den Stuhlgang benötigt wird, sowie der allgemeinen körperlichen Befindlichkeit und der Konsistenz des Stuhls.

  • Veränderung der Häufigkeit des Stuhlgangs: weniger als drei Mal pro Woche
  • Veränderung der Stuhlkonsistenz: trockener und harter Stuhl
  • erhöhter Kraftaufwand bei der Darmentleerung
  • Völlegefühl und Unwohlsein
  • Blähungen
  • Bauchschmerzen
  • Gefühl der unvollständigen Darmentleerung

Die akute und die chronische Verstopfung unterscheiden sich lediglich in Bezug auf das Auftreten und die Zeitspanne der Beschwerden. Eine akute Verstopfung tritt plötzlich auf und verschwindet in der Regel wieder. Eine medikamentöse Therapie ist nicht nötig. Meist lösen einfache Maßnahmen wie mehr Bewegung und eine ballaststoffreiche Ernährung schon das Problem. Eine chronische Verstopfung liegt vor, wenn die Symptome länger als drei Monate anhalten.

Dann sollte ein Arzt aufgesucht werden, da Verstopfung auch gewisse Risiken birgt: Zum Beispiel kann sich durch das Drücken während der Entleerung Teile des Mastdarms aus dem After stülpen. Bei Veranlagung ist es auch möglich, dass durch starkes Herauspressen von hartem Stuhl Hämorrhoiden entstehen.

Darmverstopfung: Wann zum Arzt?

Sollte der Stuhlgang mal etwas länger auf sich warten lassen, ist das nicht gleich ein Grund zur Sorge. Darmexperten zufolge ist eine Spanne von drei Mal am Tag bis zu drei Mal in der Woche völlig unbedenklich. In der Regel muss man bei Verstopfung nicht zum Arzt, denn meist ist die Ursache harmlos, etwa eine ballaststoffarme Ernährung. Dann helfen die genannten Hausmittel, um die Beschwerden zu lindern.

Dauern die Verdauungsbeschwerden trotz einer gesunden Lebensweise allerdings länger an und werden von starken Schmerzen beim Stuhlgang, Bauchschmerzen oder Blut im Stuhl begleitet, sollte man einen Arzt aufsuchen. Dann kann eine erste Erkrankung dahinter stecken. Treten zusätzlich Übelkeit, Erbrechen und kolikähnliche Schmerzen auf, ist Vorsicht geboten, da diese Symptome auf einen Darmverschluss hinweisen können.

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Bei chronischer Verstopfung kann der Arzt neben Abführmitteln und speziellen Medikamenten auch ursachenbezogene Therapien verschreiben. Bei Beckenbodenschwäche oder anderen Enddarmstörungen etwa kann auch ein Beckenbodentraining mit speziellen Übungen helfen. Bei schweren Entleerungsstörungen im Enddarmbereich gibt es auch operative Therapien.

Abführmittel bei Verstopfung: Medikamente

Abführmittel versprechen schnelle Hilfe bei Darmverstopfung. Paraffin und Glycerin werden meist als Zäpfchen über den Anus in den Verdauungstrakt eingeführt. Im Vergleich zu oral eingeführten Arzneimitteln wirken sie besonders schnell, weshalb Sie sich nach der Anwendung in der Nähe der Toilette aufhalten sollten. Die Mittel bilden einen Gleitfilm auf der Darmwand und fördern so die Entleerung des Darms.

Medikamente mit den Wirkstoffen Bisacodyl und Natriumpicosulfat sowie die pflanzlichen Wirkstoffe aus den Heilpflanzen Aloe, Faulbaum und Sennesblätter werden hingegen oral eingenommen und entfalten ihre Wirkung nach sechs bis zehn Stunden. Daher sollten sie vor dem Zubettgehen eingenommen werden. Sie wirken osmotisch und erhöhen den Wassergehalt im Stuhl dadurch, dass dem Körper das Wasser entzogen wird. Diese sanften Wirkstoffe können Experten zufolge auch über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Aber auch hier sollte die Wahl des Präparates sowie die Länge der Einnahme mit einem Arzt besprochen werden.

Es spricht nichts dagegen, kurzfristig ein Medikament gegen die Verstopfung einzunehmen. Abführmittel sollte man immer in Absprache mit einem Arzt und nur kurz nehmen. Auf keinen Fall sollten die Präparate über einen längeren Zeitraum hinweg geschluckt werden. Auch die Dosierung darf nicht zu hoch zu sein. Der Darm gewöhnt sich sonst an die Stimulation und wird noch träger: Man wird abhängig vom Abführmittel. Außerdem kann es zu Vitamin- und Mineralstoffverlusten kommen und die Wirkung bestimmter Medikamente kann nachlassen, warnt die Gastro-Liga.

Zudem sollten Sie sich über den Beipackzettel stets über Neben- und Wechselwirkungen informieren und bei länger anhaltenden Beschwerden einen Arzt aufsuchen. In den meisten Fällen lässt sich Verstopfung durch eine Ernährungsumstellung, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und vermehrte körperliche Aktivität in den Griff bekommen.

Verstopfung bei Kindern

Auch Babys und Kindern können unter Verstopfung leiden. Schätzungen zufolge haben rund 30 Prozent der Kleinen Probleme mit dem Stuhlgang. Bei Babys und Kleinkindern ist ein unregelmäßiger Stuhlgang nicht selten. Zudem wechselt gerade bei Säuglingen die Konsistenz des Windelinhalts oft mehrmals täglich. Entsprechend schwierig ist es, eine Verstopfung überhaupt zu diagnostizieren.

Die Ursachen sind selten organisch, sondern meist ernährungsbedingt oder physischer Natur. So kann es bei Babys, die nicht gestillt werden, beispielweise zu Verstopfung kommen, wenn die Ersatznahrung mit stark kalkhaltigem Wasser zubereitet wird.

Auch die Umstellung auf Breikost macht der Verdauung einiger Kleinkinder zu schaffen. Achten Sie vor allem darauf, dass Ihr Kind ausreichend trinkt. Zudem kann es sein, dass Ihr Kind bestimmte Inhaltsstoffe der Nahrung nicht verträgt. Gehen Sie am besten zum Kinderarzt, um eine Unverträglichkeit oder andere Erkrankung auszuschließen.

Bei weiteren Warnzeichen Kinderarzt aufsuchen

Bei älteren Kindern handelt es sich in den meisten Fällen um eine so genannte Gewohnheitsverstopfung. Sie entsteht, wenn Kinder dauerhaft zu wenig Gemüse und Obst essen, nicht genug trinken, sich zu wenig bewegen oder den Stuhlgang zurückhalten. Meist reichen dann eine Ernährungsumstellung, mehr Bewegung und eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr, um die Beschwerden zu lindern. Auch bewährte Hausmittel, wie Pflaumensaft, Weizenkleie oder Trockenobst, können helfen.

Auch wenn Verstopfung bei Kindern meist harmlos ist, auf die leichte Schulter nehmen sollte man sie nie. Vor allem wenn weitere Warnzeichen wie Krämpfe, Völlegefühl, ein aufgetriebener Bauch, Entzündungen in der Analregion, Schleim- beziehungsweise Blutabgang, Müdigkeit oder Erbrechen hinzukommen, sollte man auf jeden Fall schnellstmöglich einen Kinderarzt aufsuchen.

Denn hinter den Beschwerden kann zum Beispiel auch eine Schilddrüsenunterfunktion, eine Lebensmittelunverträglichkeit, eine Blinddarmentzündung oder gar ein Darmverschluss stecken.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Gastro-Liga
  • Eigene Recherche
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