Einzigartiges Erlebnis Dieses Naturwunder finden Sie nur in Frankfurt
Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Im Westen Frankfurts erstreckt sich über knapp 60 Hektar ein Naturschutzgebiet. Dieses zählt zu den außergewöhnlichsten Orten Europas.
Ein Naturwunder mitten in der Finanzmetropole Frankfurt? Für manche mag das ungewöhnlich klingen. Doch hier geht es um die Schwanheimer Düne – eine der sehr seltenen Binnendünen Europas. Das 1984 vom Land Hessen als Naturschutzgebiet ausgewiesene Areal bietet ein Zuhause für seltene Pflanzen und Tiere. Besucher können die mystische Natur der Dünen hautnah erleben, ohne dabei Fußabdrücke zu hinterlassen – und das ganz buchstäblich.
Mitten durch die Schwanheimer Düne führt nämlich ein hölzerner Bohlenweg, der es Naturliebhabern ermöglicht, sich mitten in der beispiellosen Landschaft aufzuhalten, ohne dabei die Tiere zu stören oder unwissentlich auf die bedrohten Pflanzenarten zu treten. Andere Teile der Düne sind über sandige Wanderwege begehbar.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Natur und Mensch erschufen die Schwanheimer Düne
Die Düne entstand vor rund 10.000 Jahren als Folge der letzten Eiszeit. Der Wind blies feine Sande aus dem Flussbett des Mains heraus und formte so dieses beeindruckende Gelände. Doch nicht nur die Natur hat an der Entstehung der Sanddüne mitgewirkt, auch der Mensch hat seinen Teil dazu beigetragen. Jahrtausende später rodeten Siedler den Baumbewuchs und ließen so Raum für die Entfaltung der heutigen Vegetation. Ein wahrhaftiges Naturjuwel, das es zu schützen gilt!
Erst am Ende des 19. Jahrhunderts fand die Schwanheimer Düne ihren jetzigen Standort und wurde dort "sesshaft". Zuvor soll sie laut "Regionalpark Rheinmain" eine ganze Wanderung durch die Frankfurter Region hinter sich gebracht haben.
Seltene Pflanzen und Tiere in den Schwanheimer Dünen
Auf dem kargen Sandboden entwickelte sich das für Binnendünen typische Silbergras. Bauernsenf und Sand-Grasnelken leisten den seltenen Gräsern hier Gesellschaft. Auch alte Kiefern wachsen hier und prägen die gesamte Umgebung mit ihrem einzigartigen Duft, der an subtropische Meeresküsten erinnert.
Seltene Tierarten trifft man hier ebenfalls. So zum Beispiel den Gelben Pirol – einen Singvogel aus dem Norden und Westen Eurasiens. Auch Steinkäuzen, Neuntötern und Grauspechten kann man bei einer Wanderung durch das Schwanheimer Naturwunder begegnen. Einige Teile des Lebensraums wurden durch menschliche Eingriffe geschaffen.
Bis in die 1980er Jahre fand in den Schwanheimer Dünen Sandabbau statt. Nach Beendigung der industriellen Nutzung füllten sich die Gruben mit Grundwasser und lockten viele Reptilien wie etwa Eidechsen an.
Das Schutzgebiet endet nicht mit dem hölzernen Bohlenweg. Streuobstwiesen sind ein großer Teil des Frankfurter Naturwunders – sie liegen zwischen dem sandigen Bereich und dem Kelsterbacher Weg, wo sie an das Terrain alter Eichen grenzen. In manchen Bäumen kann man die Brutplätze der kleinen Steinkäuze entdecken.
Frankfurter Erlebniswanderung um die Schwanheimer Düne
Die Schwanheimer Düne lädt Besucher auch zum Wandern ein. Eine der beliebtesten Wanderrouten führt durch das Frankfurter Naturschutzgebiet und ist für alle Fitnesslevel geeignet. Nutzer des auf Wanderungen spezialisierten Portals "komoot.de" empfehlen einen Tourenverlauf mit Start an der Bushaltestelle "Alter Friedhof Schwanheim".
Von dort gelangen Wanderer über die Streuobstwiesen zu den Dünen. Direkt am genannten Ort kann auch die Schmitt'sche Grube bestaunt werden – das allerdings nur durch einen Zaun, da das Gewässer und die dazu gehörende Flora und Fauna unter besonderem Schutz stehen.
Weiter geht es zur Anlegestelle der Fähre Höchst. Von hier können Wanderer den Main entlangspazieren und den Blick auf das Höchster Schloss, die karolingische Justinuskirche (Baubeginn nach 830 n.Chr.) und die Höchster Promenade am anderen Ufer genießen. Dieser Rundgang um die Schwanheinheimer Düne endet wieder an der Bushaltestelle "Alter Friedhof".
- Reporterin vor Ort
- regionalpark-rheinmain.de: "Schwanheimer Dünen" (Stand: 25. März 2024)
- frankfurt.de: "Naturschutzgebiet Schwanheimer Düne" (Stand: 20. September 2023)
- komoot.de: "Schwanheimer Düne – Blick auf Höchst Runde von Schwanheim" (Stand: 25. März 2024)