Premierminister unter Druck So wehrt sich Johnson gegen Rücktrittsforderungen
Die Rücktrittsforderungen an Boris Johnson sind so laut wie nie zuvor. Doch der britische Premier zeigt sich entschlossen – und will an der Macht bleiben.
Trotz scharfer Kritik aus den eigenen Reihen macht der britische Premierminister Boris Johnson derzeit keine Anstalten, von seinem Amt zurückzutreten. "In schweren Zeiten erwartet man von einer Regierung, dass sie ihre Arbeit fortsetzt und nicht davonläuft", sagte Johnson am Mittwoch bei der traditionellen Befragung des Regierungschefs im Parlament. Später betonte er erneut: Die Aufgabe eines jeden Premierministers, der ein starkes Mandat erhalten habe, sei weiterzumachen. "Und das ist, was ich tun werde."
Johnson betonte, dass am Mittwoch eine große Steuersenkung für Familien in Kraft getreten sei – und dass die Priorität des Landes auf dieser Entlastung liege. "Heute ist ein wichtiger Tag", sagte der konservative Politiker weiter. Seine Äußerungen geben damit allen Anlass zu der Annahme, dass er seine Arbeit fortsetzen will.
Dass Johnson seinen Parteifreund Chris Pincher in ein wichtiges Fraktionsamt gehievt hatte, obwohl er von Vorwürfen der sexuellen Belästigung wusste, sorgte kürzlich für heftige Kritik. Bei der Befragung entschuldigte sich Johnson zunächst für die Beförderung. Er habe aber sofort gehandelt, als er von neuen Anschuldigungen gegen Pincher erfahren habe, behauptete der Premier.
- Nachrichtenagentur dpa
- Live-Übertragung der Befragung des Premierministers am 6.7.22