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Fahrrad gestohlen – Wohin verschwindet es? Forscher fanden es heraus


Endlich bewiesen
Wohin geklaute Fahrräder verschwinden

Von t-online, mab

Aktualisiert am 21.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Fahrradstadt Amsterdam: Rund 850.000 Räder gibt es hier. Und jährlich wird rund jedes zehnte geklaut.Vergrößern des Bildes
Fahrradstadt Amsterdam: Rund 850.000 Räder gibt es hier. Und jährlich wird rund jedes zehnte geklaut. (Quelle: Michael Kooren)

Das Fahrrad wurde geklaut – und nun? Wird es in fremde Städte gebracht, über Grenzen geschmuggelt? Oder steht es beim nächsten Händler? Forscher wissen es.

Fast so viele Fahrräder wie Einwohner, überall perfekte Radwege, Tausende sicherer Stellplätze: Amsterdam ist eine der fahrradfreundlichsten Städte der Welt – aber auch eine Stadt, in der pro Jahr mehr als 80.000 Fahrräder gestohlen werden. Was geschieht mit ihnen? Ein Team aus Forschern des AMS Instituts (Amsterdam) und des MIT (Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts) fand es heraus.

Wege der Klau-Räder einfach mitverfolgt

Ihre Methode: Die Wissenschaftler statteten 100 gebrauchte Durchschnitts-Fahrräder mit Ortungssensoren aus und stellten sie – angeschlossen – an beliebten Orten in der Stadt ab. Dann mussten sie erstmal abwarten. Aber nicht lange.

Denn schon bald verschwanden die ersten Räder. Insgesamt wurden in den sechs Monaten des Versuchszeitraums 70 der 100 Fahrräder gestohlen. Mittels der Sensoren verfolgten die Wissenschaftler anschließend die Wege der gestohlenen Fahrräder.

Das sind die wichtigsten Ergebnisse

  • Die meisten Fahrräder verschwanden montags und mittwochs, und zwar in tiefer Nacht gegen drei Uhr.
  • Bereits ab der vierten Fahrt folgte die Bewegung der gestohlenen Räder einem Muster. Schlussfolgerung der Wissenschaftler: Sie wurden wohl inzwischen wieder von Pendlern genutzt – die aber mitunter nicht wussten, dass sie auf einem gestohlenen Fahrrad sitzen.
  • Nahezu alle Fahrräder wurden weiterhin im Stadtzentrum genutzt. Nur zwei gestohlene Räder verließen anschließend erkennbar die Stadtgrenze.
  • Bis zu jedes elfte Klau-Rad könnte anschließend in einem Second-Hand-Laden gelandet sein. Dort wurde außerdem so mancher GPS-Tracker deaktiviert. Die betreffenden Händler dürften demnach genau wissen, dass sie es mit gestohlenen Fahrrädern zu tun haben.
  • Wer also sein Fahrrad vermisst, sollte sich demnach zunächst in der näheren Umgebung umschauen und dabei auch ansässigen Händlern einen Besuch abstatten – das zuminstest legt die Untersuchung aus Amsterdam nahe.

Wann und wo wird besonders viel gestohlen?

Bahnhöfe, Einkaufsstraßen und beliebte Plätze in der Stadt seien die Hotspots des Fahraddiebstahls – genau wie in anderen Ländern; große Städte seien stärker betroffen als kleine Dörfer. Und auch in den Niederlanden ist das Problem in Grenznähe größer als im Landesinneren. Häufig würden dort geklaute Räder nach Osteuropa gehen, sagen Experten.

GPS-Tracker kann das Rad aufspüren

70 der 100 Test-Fahrräder wurden in kurzer Zeit gestohlen – ein Schloss hält demnach kaum einen Dieb zurück. Der Versuch zeigt aber auch: Es kann sich lohnen, das eigene Fahrrad mit einem Ortungsgerät auszustatten. Diese so genannten GPS-Tracker (ab rund 30 Euro) werden unauffällig am Fahrrad angebracht und melden ihren Standort ans Smartphone. Und damit auch den Standort des Fahrrads – zumindest, wenn der Tracker unbemerkt bleibt.

Verwendete Quellen
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