Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Varizen loswerden So lassen sich Krampfadern entfernen
Krampfadern an den Beinen stören oft vor allem aus kosmetischen Gründen – sie können aber auch Beschwerden hervorrufen. Wie lassen sie sich entfernen?
Krampfadern beziehungsweise Varizen sind erweiterte, geschlängelte Venen, die je nach Stadium bläulich durch die Haut scheinen oder sogar deutlich hervortreten. Sie entwickeln sich insbesondere an den Beinen, vor allem an deren Innenseite oder an den Waden.
Anfangs verursachen Krampfadern häufig gar keine Symptome. Später können sie jedoch verschiedene Beschwerden hervorrufen, wie zum Beispiel:
- Schweregefühl in den Beinen
- geschwollene Knöchel beziehungsweise Beine
- juckende, spannende Haut am Bein
- nächtliche Wadenkrämpfe
Typischerweise nehmen die Beschwerden dabei im Laufe des Tages zu. Langes Stehen oder Sitzen kann diese begünstigen.
- Krampfadern vorbeugen: So senken Sie das Risiko
- Hausmittel: Beschwerden durch Krampfadern lindern
- Schwangerschaft: Bilden sich Krampfadern wieder zurück?
Erfahren Sie in den folgenden Kapiteln, wann es empfehlenswert sein kann, Krampfadern zu entfernen und welche Methoden dafür infrage kommen.
Krampfadern entfernen: Wann ist das ratsam?
Zwar müssen Krampfadern in vielen Fällen gar nicht behandelt werden. Dennoch gibt es verschiedene Gründe, die dafürsprechen können, Krampfadern zu entfernen. Etwa, wenn stärkere Beschwerden vorliegen, die sich mit den bisherigen Maßnahmen nicht ausreichend lindern ließen. Oder wenn sich infolge der Krampfadern Komplikationen wie ein Geschwür am Bein entwickeln.
- Krampfadern am Oberschenkel: Müssen sie entfernt werden?
- Krampfadern in der Kniekehle: Wann zum Arzt?
In manchen Fällen können Krampfadern zudem kosmetisch derart stören, dass sie das Wohlbefinden selbst ohne Beschwerden stark beeinträchtigen – und so zu einem hohen Leidensdruck führen. Auch dann kann es ratsam sein, die Krampfadern entfernen zu lassen.
Um Krampfadern loszuwerden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Am häufigsten werden sie operativ behandelt.
Krampfadern operativ entfernen
Zu den gängigen operativen Methoden, mit denen sich Krampfadern loswerden lassen, zählen das Venenstripping und die Phlebektomie.
Venenstripping
Beim sogenannten Venenstripping sind nur kleine Schnitte nötig, je nach Lage der Krampfadern am Knöchel, in der Kniekehle oder im Bereich der Leiste. Dort klemmt der Arzt oder die Ärztin die Vene ab und schiebt über diese einen Draht in Richtung Krampfader vor. Mithilfe der Sonde zieht er oder sie die Vene dann vollständig aus dem Bein heraus.
Phlebektomie
Bei einer Phlebektomie setzt die Ärztin oder der Arzt an der betroffenen Vene anstatt eines einzigen langen Schnittes mehrere kleine Schnitte dem Gefäßverlauf folgend. Das soll die Narbenbildung minimieren. An den Schnittstellen lässt sich die Vene nun mit einem Häkchen fassen und so weit herausziehen, dass sie durchtrennt werden kann. Die Vene wird bei dieser Methode also nicht in einem einzigen Stück entfernt, sondern in mehreren Teilabschnitten.
Krampfadern mit Hitze versiegeln (endovenöse Verfahren)
Mithilfe sogenannter endovenöser Verfahren lassen sich Krampfadern von innen versiegeln und so letztlich entfernen. Bei dem minimalinvasiven Eingriff führt der Arzt oder die Ärztin über einen Hautschnitt einen dünnen Schlauch in das Gefäß ein, der dann als Führung für eine Sonde dient. Diese kann je nach gewähltem Verfahren auf unterschiedliche Weise Hitze in der Vene erzeugen, nämlich entweder mit Laser (Lasertherapie) oder mit Radiowellen (Radiofrequenzablation).
Beide Methoden führen dazu, dass die Innenwände der Vene verkleben und sich das Gefäß dadurch verschließt. Die Ergebnisse sind mit denen einer Operation vergleichbar. Allerdings übernehmen nicht alle Krankenkassen für solch eine Hitzeversiegelung die Kosten.
Krampfadern veröden (Sklerotherapie)
Bei der Sklerotherapie werden die Krampfadern von innen chemisch verödet, um sie zu entfernen. Die Ärztin oder der Arzt verabreicht dazu über eine Spritze einen Schaum oder eine Flüssigkeit in die Vene. Ziel der Methode ist es, die Innenwände der Vene mit der Substanz zu reizen und so zu bewirken, dass sich diese in Bindegewebe umwandeln und dadurch verschließen. Gelegentlich kann an der Einstichstelle eine Hautverfärbung zurückbleiben.
Fazit: Das Wichtigste in Kürze
Krampfadern erfordern häufig keine weitere Behandlung. Sie zu entfernen kann aber infrage kommen, wenn sich stärkere Beschwerden auch mit konservativen Maßnahmen nicht lindern lassen, Komplikationen auftreten oder die Varizen einen hohen Leidensdruck erzeugen. Um Krampfadern zu entfernen, stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, wie etwa ein operativer Eingriff, die endovenöse Versiegelung mit Hitze oder die Sklerotherapie, bei der die Venen mithilfe einer Injektion verödet werden. Welches sich im Einzelfall am besten eignet, sollten Betroffene mit dem Arzt oder der Ärztin besprechen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie: www.phlebology.de (Abrufdatum: 5.6.2023)
- Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 5.6.2023)
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 5.6.2023)
- Robert-Koch-Institut (Hrsg.): "Venenerkrankungen der Beine" (PDF). Robert-Koch-Institut, Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 44 (2009)