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Darmreinigung mit Flohsamen: Tipps zur Anwendung


Natürliche Verdauungshelfer
Darmreinigung mit Flohsamen: Eine Anleitung

t-online, fsch

Aktualisiert am 09.01.2024Lesedauer: 5 Min.
Flohsamen und das zugehörige Wegerichgewächs.Vergrößern des Bildes
Flohsamen: Die Saat ist gut für die Verdauung und Darmgesundheit. (Quelle: Imago/Imagebroker)

Eine Darmreinigung mit Flohsamen kann gegen Verstopfung helfen oder den Aufbau der Darmflora unterstützen. So funktioniert sie.

Sie binden Wasser, quellen auf und regen die Darmtätigkeit an: Flohsamenschalten sind beliebt, um die Verdauung in Schwung zu bringen. Es gibt jedoch bei ihrer Verwendung auch einiges zu beachten.

Was sind Flohsamenschalen?

Als Flohsamenschalen (Psyllium) werden die Samenschalen der Pflanze Plantago ovata bezeichnet, die zur Gattung der Wegeriche gehört. Ursprünglich aus Indien und Pakistan stammend, wird sie inzwischen auch in Mitteleuropa, Mittelamerika und Australien angebaut. Ihrer Herkunft entsprechend ist sie auch als Indischer Flohsamen oder Wegerich bekannt. Ihren Namen verdanken die winzigen Samen ihrer Ähnlichkeit zu Flöhen.

Natürliche Darmreinigung: Wie wirken Flohsamen?

Flohsamenschalen enthalten unverdauliche Ballaststoffe und Schleimstoffe, wie die Zucker Galactose und Rhamnose. Die Schleimstoffe binden im Darm Wasser und quellen auf, wodurch sich das Volumen des Stuhls vergrößert und die Darmtätigkeit angeregt wird. In Kombination mit der abführenden Wirkung des in den Samen enthaltenen Öls, wirkt indischer Flohsamen auf natürliche Weise gegen Verstopfung und reinigt dadurch den Darm.

Die heilsame Wirkung der Pflanze bei Durchfall ist ebenfalls auf die Schleimstoffe zurückzuführen: Sie binden die bei Durchfall vorhandene überschüssige Flüssigkeit im Darm, wodurch sich der Stuhl verdichtet.

Flohsamenschalen sind in der Apotheke, in Drogerien und in Biomärkten in verschiedenen Formen erhältlich:

  • als ganze Flohsamen
  • als geschrotete Samen oder
  • als Flohsamenschalenpulver

Dabei eignen sich fein gemahlene Flohsamen und Flohsamenschalen zur Darmreinigung am besten, denn diese können vom Körper besser aufgenommen werden. Zwar verfügen die ganzen Samen über einen protein- und fettreichen Kern – allerdings passieren Sie den Darm schneller und haben so weniger Zeit, richtig aufzuquellen. Beim Zermahlen der Samen tritt das enthaltene Öl aus, welches den Darminhalt gleitfähiger macht. Außerdem befinden sich die verdauungsfördernden Schleimstoffe vor allem in der Schale. Wenn Sie also eine Darmreinigung mit Flohsamen durchführen möchten, um Ihre Verdauung zu unterstützen, sollten Sie Flohsamenschalenpulver kaufen oder die Samen vor dem Verzehr mithilfe einer Kaffeemühle oder eines Mörsers mahlen.

Inhaltsstoffe: So gesund sind Flohsamen

Neben einem hohen Gehalt an Ballaststoffen haben Flohsamenschalen noch viele weitere gesundheitsfördernde Eigenschaften. Sie sind glutenfrei, mild zum Körper und daher besonders gut verträglich auch für Menschen mit Darmerkrankungen oder einem empfindlichen Darm. Sie belasten den Darm nicht, sondern unterstützen ihn bei der Verdauung und lösen Verstopfungen.

Zusätzlich wirken sich Flohsamen bei der Einnahme über einen längeren Zeitraum hinweg positiv auf den Cholesterinspiegel aus, denn sie binden überschüssiges Cholesterin im Darm, welches dann mit dem Stuhl ausgeschieden wird. Auch Diabetiker profitieren von den Eigenschaften der Flohsamen: Sie sorgen dafür, dass der Zucker aus der Nahrung langsamer aufgenommen wird, wodurch der Blutzuckerspiegel sinkt und die Bauchspeicheldrüse entlastet wird.

Bei folgenden Erkrankungen können Flohsamenschalen zur Heilung und Minderung der Symptome beitragen:

  • Verstopfung, Durchfall und Blähungen
  • Reizdarmsyndrom
  • Hämorrhoiden
  • Analfissuren
  • erhöhte Cholesterinwerte
  • erhöhte Blutzuckerwerte (Diabetes)

Während Flohsamen bei einer akuten, meist organisch bedingten Verstopfung wenig ausrichten, stehen die Erfolgsaussichten bei bestimmten chronischen Beschwerden gut.

Flohsamen sind darüber hinaus geschmacksneutral und kalorienarm und können ideal in Müsli, Joghurt, Smoothies oder Brot verwendet werden. Aufgrund ihrer Quellfähigkeit sorgen Flohsamen für ein längeres Sättigungsgefühl und können daher auch beim Abnehmen helfen.

Nährwerte von 100 g Flohsamen:
Brennwert: 91 kj / 21 kcal
Kohlenhydrate: 1,7 g
Eiweiß: 2,4 g
Fett: 0,5 g
Ballaststoffe: 84 g

Einnahme und Dosierung von Flohsamenschalen

Wenn Sie mit den Flohsamen Ihren Darm reinigen wollen, kommt es auf die korrekte Anwendung und Dosierung an: Am besten rühren Sie zweimal täglich einen Teelöffel Flohsamenschalenpulver (oder zwei Teelöffel ganze Flohsamen) in etwa 100 ml Wasser ein und trinken die Flüssigkeit zügig aus, bevor die Flohsamen aufquellen und eine schleimartige Substanz entsteht. Trinken Sie im Anschluss direkt noch ein großes Glas Wasser und über den Tag verteilt mindestens zwei Liter Flüssigkeit.

Für eine optimale Wirkung empfiehlt es sich, die Flohsamen 30 bis 60 Minuten vor der Mahlzeit oder zwei Stunden danach zu sich zu nehmen. Die abführende Wirkung tritt je nach Darmaktivität zwei bis drei Tage nach der Anwendung ein. Nehmen Sie pro Tag maximal 40 Gramm (acht Teelöffel) des Hausmittels ein.

Achtung: Sie sollten die Flohsamen nicht in Kombination mit Milch einnehmen, da diese die Quellung im Darm verhindert. Achten Sie außerdem während der Anwendungsdauer darauf, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

Risiken und Nebenwirkungen: Wann sollten Sie keine Flohsamenschalen einnehmen?

Wird während der Darmreinigung mit Flohsamen nicht genug getrunken, besteht die Gefahr, dass die Schleimstoffe unzureichend aufquellen und mit der Darmwand verkleben, was zu Verstopfungen und im schlimmsten Fall zu einem Darmverschluss führen kann. Daher sollten Personen, die aufgrund eines Herz- oder Nierenleidens nur beschränkt trinken dürfen, auf diese Form der Darmreinigung verzichten. Bei einem früher aufgetretenen Darmverschluss, einer akuten Entzündung im Magen- und Darmbereich sowie einer Verengung von Speiseröhre, Darm oder Magen sollten Sie von der Anwendung dringend absehen.

In manchen Fällen kann es durch die Quellwirkung der Flohsamen auch zu Völlegefühl, Bauchschmerzen oder Blähungen kommen. Einige Menschen reagieren zudem allergisch auf die pulverisierte Form der Indischen Flohsamen.

Falls Sie Medikamente einnehmen müssen – dazu zählt auch die Anti-Baby-Pille – tun Sie dies 30 bis 60 Minuten vor der Anwendung. Denn die Einnahme von Flohsamen kann die Aufnahme von Arzneimitteln über den Darm behindern. Sprechen Sie vor einer Darmreinigung mit Flohsamen unbedingt mit Ihrem Arzt oder Apotheker.

Dauer: Wie lange sollten Sie Flohsamenschalen anwenden?

Flohsamen sind aufgrund ihrer positiven Eigenschaften und guten Verträglichkeit für eine langfristige Einnahme geeignet und können problemlos täglich konsumiert werden. Sie wirken sehr sanft und erzeugen – anders als beispielsweise Glaubersalz – keinen Gewöhnungseffekt.

Wer eine Darmsanierung durchführen möchte, kann eine Dosis von bis zu 40 Gramm Flohsamen über den Tag verteilt mit entsprechender Flüssigkeitszufuhr einnehmen. Die Dauer solch einer Kur richtet sich nach Alter, Lebensstil, körperlicher Verfassung und Schweregrad der Beschwerden und kann zwischen zwei Wochen und mehreren Monaten variieren.

Darmsanierung mit Flohsamen: Wann ist sie sinnvoll?

Der Darm ist maßgeblich für die Gesundheit des gesamten Körpers verantwortlich. In ihm leben um die 100 Billionen Bakterien, die gemeinsam die Darmflora – auch Mikrobiom genannt – bilden und die Nahrung zersetzen, Krankheitserreger abwehren und wichtige Vitamine produzieren.

Magen-Darm-Erkrankungen, eine einseitige Ernährung oder Therapie mit Antibiotika können die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen. Es siedeln sich vermehrt "schlechte" Bakterien an, die die Nahrung weniger effizient verstoffwechseln. Die Verdauung wird träge und es lagern sich Giftstoffe und unerwünschte Bakterien an den Darmwänden ab, die die Nährstoffaufnahme stören. Die Folge können dauerhafte Verdauungsprobleme, unreine Haut, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Allergien sein.

In diesem Fall kann eine Darmsanierung helfen, den Darm von Ablagerungen zu befreien und die Darmflora wieder aufzubauen. Flohsamen und Flohsamenschalen sind im Rahmen solch einer Darmsanierungskur ein häufig verwendetes Hausmittel.

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Flohsamen und Mineralerde: eine wirkungsvolle Kombination

Im Rahmen einer Darmsanierung werden Flohsamen oft in Verbindung mit Heilerde eingenommen, da sie sich gegenseitig optimal ergänzen. Die Heilerde bindet die von Flohsamen gelösten Stoffwechselprodukte, Giftstoffe und schädlichen Bakterien im Darm, die dann mit dem Stuhl ausgeschieden werden.

In der Regel werden die Mineralerden Bentonit oder Zeolith verwendet. Sie sind als Pulver, Granulat oder Kapseln in der Drogerie, Apotheke sowie im Reformhaus und Supermarkt erhältlich. Mischen Sie einfach einen Teelöffel Flohsamenschalenpulver und einen Teelöffel Heilerde mit 300-400 ml Wasser. Nehmen Sie den Flohsamen-Mineralerde-Shake am besten morgens direkt nach dem Aufstehen circa eine Stunde vor dem Frühstück ein und den zweiten Shake eine Stunde vor dem Abendessen. Alternativ trinken Sie ihn zwei Stunden nach den Mahlzeiten.

Alternativen: Leinsamen und Chiasamen

Eine ähnliche Wirkung wie Flohsamen haben Leinsamen und Chiasamen. Sie sind reich an unverdaulichen Ballaststoffen, die das Stuhlvolumen vergrößern und die Darmtätigkeit anregen. Alle drei Quellstoffe sind gleichermaßen zur Aufrechterhaltung der Darmgesundheit geeignet. Sie lassen sich als Bestandteil in Müsli, Joghurt und Brot oder als Ei-Ersatz zum Backen in den täglichen Speiseplan einbinden.

Zwar haben Flohsamen einen geringeren Nährwert als Leinsamen und Chiasamen, dafür weisen sie die größte Quellfähigkeit auf. Sie haben eine Quellzahl von über 40, können also besonders viel Wasser binden und ihr Volumen so um das 40-fache vergrößern. Leinsamen können im Vergleich nur das 4-fache an Wasser binden. Flohsamen eignen sich daher am besten für eine natürliche Darmreinigung.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE
  • Österreichische Gesellschaft für ErnährungVerbraucherzentrale
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