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Diabetes-Medikament: Lixisenatid könnte Parkinson-Krankheit aufhalten


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Überraschende Erkenntnis
Diabetes-Medikament kann wohl weitere Erkrankung aufhalten


22.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Diabetes behandeln: Die meisten Betroffenen benötigen Medikamente zur Senkung des Blutzuckerspiegels und manchmal auch Insulin.Vergrößern des Bildes
Diabetes behandeln: Die meisten Betroffenen benötigen Medikamente zur Senkung des Blutzuckerspiegels und manchmal auch Insulin. (Quelle: Oliver Rossi/getty-images-bilder)

Es gibt viele Arzneimittel, die bei mehreren Krankheiten zum Einsatz kommen. Jüngst erwies sich ein Diabetes-Mittel als doppelt wirksam.

Diabetes-Medikamente können positive Nebeneffekte haben. Das hat zuletzt die Abnehmspritze bewiesen. Nun zeigt eine neue Untersuchung: Ein weiterer Wirkstoff gegen die Zuckerkrankheit hat das Potenzial, Patienten zu helfen, die an einer anderen Erkrankung leiden.

Studie: Diabetes-Medikament könnte Parkison ausbremsen

Demnach konnte das Diabetes-Mittel Lixisenatid in einer klinischen Studie das Fortschreiten der Parkinson-Krankheit verlangsamen. Getestet wurde der Wirkstoff an 156 Patienten, die sich in der Frühphase ihrer Erkrankung befanden. Sie alle nahmen bereits das Standard-Parkinson-Medikament Levodopa oder andere Arzneimittel ein. Die eine Hälfte der Probanden erhielt zusätzlich den Wirkstoff Lixisenatid, die andere Hälfte erhielt ein Placebo.

Das Ergebnis war vielversprechend: Nach einem Jahr zeigten die Teilnehmer der Placebo-Kontrollgruppe eine erwartbare Verschlechterung ihrer Symptome. Bei denjenigen jedoch, die Lixisenatid eingenommen hatten, änderte sich der Schweregrad der Parkinson-Krankheit nicht. Sie hatten keine typischen Parkinson-Symptome entwickelt – wie etwa Zittern oder Steifheit in den Gliedmaßen. Allerdings zeigten sich bei vielen Probanden Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen.

Die Erkrankung Parkinson

Parkinson ist nach Alzheimer die zweithäufigste Krankheit des Nervensystems weltweit. Allein in Deutschland sind knapp eine halbe Million Menschen davon betroffen. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch Zittern, Steifheit der Muskeln und verlangsamte Bewegungen, kann aber auch mit Schlaf- und Gedächtnisproblemen oder Stimmungsschwankungen einhergehen. Mehr zu den Anzeichen und Stadien von Parkinson lesen Sie hier.

Erfolg nachgewiesen, Wirkprinzip jedoch unklar

Die genaue Wirkweise des Diabetes-Medikaments bei Parkinson ist den Forschern zufolge noch nicht vollständig verstanden. Es wird vermutet, dass Lixisenatid Entzündungen reduziert, was möglicherweise zur Verbesserung der Symptome beiträgt.

Das Medikament Lixisenatid

Der sogenannte GLP-1-Rezeptoragonist ist zur Therapie von Typ-2-Diabetes zugelassen und gehört zu einer großen Familie ähnlicher Wirkstoffe, die auch zur Behandlung von Adipositas eingesetzt werden.

Aus Sicht des Neurologen und Parkinson-Experten Prof. Joseph Claßen sind die neuen Ergebnisse "sehr interessant". Wenn sich Parkinson mit dieser Klasse von Medikamenten bremsen ließe, wäre das ein Riesenerfolg, so der erste Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) in einer Pressemitteilung. "Allerdings müssen erst noch Langzeitstudien durchgeführt werden, auch mit besser verträglichen, verwandten Wirkstoffen, um die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit an mehr Patientinnen und Patienten nachzuweisen".

Obwohl es bereits verschiedene Therapiemöglichkeiten gegen Parkinson gibt – von Medikamenten über Physiotherapie bis hin zu chirurgischen Eingriffen – ist die Krankheit bisher nicht heilbar. Die neuen Forschungsergebnisse könnten deshalb den Weg für eine effektivere Behandlung ebnen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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