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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Höhere Krankenkassenbeiträge So könnten die Nettolöhne 2025 sinken
Die Krankenkassen in Deutschland erwarten für das kommende Jahr einen deutlichen Anstieg der Beiträge. Was das für Ihr Geld bedeutet.
Die Krankenkassenbeiträge in Deutschland könnten im Jahr 2025 deutlich steigen. Laut einer Berechnung des Dachverbands der Betriebskrankenkassen (BKK) ist mit einer Erhöhung des Zusatzbeitrags auf 2,45 Prozent zu rechnen. Das hätte zur Folge, dass die Nettogehälter der Arbeitnehmer entsprechend sinken.
Grund dafür sei unter anderem die geplante Krankenhausreform, welche die gesetzlichen Krankenkassen zur Hälfte mitfinanzieren sollen. "Ohne Gegensteuern drohen 2024 und 2025 massive Beitragserhöhungen", sagte BKK-Chefin Anne-Kathrin Klemm dem "Handelsblatt". Denn die Kassen verfügten nicht mehr über ausreichend Finanzreserven.
Aktuell beträgt der allgemeine Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung 14,6 Prozent. Hinzu kommt der individuelle Zusatzbeitrag, den die Kassen selbst bestimmen. Im Schnitt liegt er derzeit bei 1,7 Prozent – macht zusammen 16,3 Prozent, die Sie sich mit Ihrem Arbeitgeber teilen. Welche Krankenversicherungen den Zusatzbeitrag 2024 erhöht haben, lesen Sie hier.
Tabelle: Mögliche Netto-Einbußen
Wie sich Ihr Nettoeinkommen verändert, wenn die Beitragsbelastung 2025 auf insgesamt 17,05 Prozent steigt, zeigt die folgende Tabelle:
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Ob es wirklich so kommt, ist aber noch nicht ausgemacht. Denn die genaue Höhe der Beitragsanpassung beschließen die Kassen immer erst zum Jahreswechsel. Von einer Erhöhung wären aber nahezu alle Arbeitnehmer in Deutschland betroffen. Ausnahmen bilden lediglich Selbstständige und Beamte, die nicht gesetzlich krankenversichert sind.
Gut zu wissen: Sozialversicherungsbeiträge zahlen Sie immer nur bis zu einer bestimmten Höhe Ihres Einkommens. Das nennt sich Beitragsbemessungsgrenze. In der Krankenversicherung liegt diese 2024 bei 5.175 Euro im Monat.
Verdienen Sie sogar mehr als 5.775 Euro im Monat, haben Sie die Versicherungspflichtgrenze erreicht und können sich aussuchen, ob Sie weiterhin gesetzlich oder lieber privat versichert sein wollen. Lesen Sie hier, ob die private Krankenversicherung die bessere Wahl ist.