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Radsport: Tour-Sieger Jonas Vingegaard schwerer verletzt als angenommen


Toursieger schwerer verletzt
"Das Massaker beenden"


Aktualisiert am 05.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Jonas Vingegaard: Der Toursieger stürzte schwer.Vergrößern des Bildes
Jonas Vingegaard: Der Toursieger stürzte schwer. (Quelle: IMAGO/Fotoreporter Sirotti Stefano/imago-images-bilder)

Toursieger Jonas Vingegaard war am Donnerstag in einen Horrorcrash verwickelt. Seine Verletzungen sind schwerer als gedacht – die Branche ist in Aufregung.

Es waren unschöne Bilder und Videos, die sich am Donnerstag auf Social Media verbreiteten. Darauf zu sehen: ein Massencrash bei der Baskenland-Rundfahrt. Mittendrin lagen auch Radprofis wie Primož Roglič (Bora-hansgrohe), Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a bike). Letztgenannter, zweifacher Sieger der Tour de France, bewegte sich minutenlang nicht und wurde dann auf einer Trage abtransportiert. Am Abend gab es eine erste Diagnose – doch nun sind seine Verletzungen schlimmer, als bisher angenommen.

Gab sein Team am Donnerstagabend noch bekannt, dass er einen Schlüsselbeinbruch und mehrere Rippenbrüche erlitten hatte, musste Visma – Lease a bike diese Diagnose am Freitag erweitern. Denn: Vingegaard zog sich bei dem Sturz auch eine Lungenquetschung sowie einen Pneumothorax zu.

"Er bleibt im Krankenhaus"

Das haben weitere Untersuchungen im Krankenhaus ergeben. Das Team des Dänen schrieb auf der Plattform X zudem: "Sein Zustand ist stabil und er hatte eine gute Nacht. Er bleibt im Krankenhaus." Wie lange es dauern wird, bis er wieder auf sein Rad steigen kann, ist unklar.

Der schwere Unfall ereignete sich 35 Kilometer vor dem Ziel in einer Rechtskurve. Vingegaard fuhr mit sehr hoher Geschwindigkeit in einen Betongraben. Auch Evenepoel kam auf dem Rasen neben dem Asphalt zu Fall und brach sich neben dem rechten Schlüsselbein auch das rechte Schulterblatt. Roglič trug laut einem Update seines Teams keine Knochenbrüche davon.

"Das Massaker beenden"

Der Unfall erschüttert die Welt des Radsports. Auch deshalb, weil es erst Ende März einen schweren Unfall beim Klassiker in Flandern gegeben hatte, wo Radprofi und Allrounder Wout van Aert schwer stürzte und vor Schmerzen schrie. Der Teamkollege von Vingegaard brach sich das Schlüsselbein, das Brustbein und mehrere Rippen.

Wie die belgische Zeitung "Het Laatste Nieuws" schrieb, soll der Heilungsverlauf des 29-Jährigen positiv sein. Ob er beim Giro d'Italia Anfang Mai an den Start gehen kann, ist noch nicht klar. Bei Paris-Roubaix am kommenden Wochenende kann van Aert jedoch nicht dabei sein, das steht fest.

Der Renndirektor des Klassikers, Thierry Gouvenou, ist der Meinung, dass das rasante Tempo bei Abfahrten eine Ursache für die zunehmenden Stürze im Radsport ist. Er sagte der "L'Équipe" nun: "Stopp, stopp, stopp, lassen Sie uns das Massaker beenden. Fangen wir an, über die Geschwindigkeitsprobleme nachzudenken."

Pogačar meldet sich nach Stürzen der Konkurrenz

Er ergänzte: "Die Fahrer der Begleitfahrzeuge bei den Rennen, die sehr erfahrene Leute sind, sagen mir, dass sie keinen Sicherheitsabstand mehr haben, wenn sie vor den Radfahrern abfahren. Die Abfahrten auf den Pässen werden mit über 100 km/h gefahren. Man hört von völlig überzogenen Übersetzungen, die verwendet werden."

Für das am Sonntag stattfindende Eintagesrennen von Paris nach Roubaix mit seinen gefürchteten Kopfsteinpflaster-Passagen haben die Planer nach dem Sturz von van Aert eine Schikane eingebaut, um die Geschwindigkeit und somit die Sturzgefahr zu mindern.

Auch der slowenische Profi Tadej Pogačar, der 2020 und 2021 die Tour de France gewann, betrachtet die aktuelle Entwicklung mit Sorge. Er schrieb am Donnerstagabend auf der Plattform X: "Unfälle sind beim Radfahren nie etwas, was wir sehen wollen. Leider haben wir heute etwas ganz Schlimmes gesehen. Ich wünsche meinem Teamkollegen Jay und allen meinen Kameraden im Hauptfeld eine baldige Genesung nach ihrem schweren Sturz."

Verwendete Quellen
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