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Havelsee: Wolf soll Hund angegriffen haben – Jagdverband fordert Konsequenzen


Jagdverband in Aufruhr
Wolf soll Hund angegriffen haben – Behörde prüft Fall

Von t-online, nhe

16.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Der angegriffene Rauhaardackel: Ihm geht es den Umständen entsprechend gut.Vergrößern des BildesDer angegriffene Rauhaardackel: Ihm geht es den Umständen entsprechend gut. (Quelle: Landesjagdverband Brandenburg)
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Aufregung im Landkreis Potsdam-Mittelmark: Ein Wolf soll einen Rauhaardackel gebissen haben. Der Landesjagdverband fordert schnelle Konsequenzen.

In der Gemeinde Havelsee im Landkreis Potsdam-Mittelmark ist am vergangenen Sonntag ein Jagdhund offenbar von einem Wolf attackiert und verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich laut Landesjagdverband Brandenburg (LJVB) am Mittag, nur 250 Meter entfernt vom Dorf am Rande einer Weide. In diesem Gebiet sollen demnach häufig Wölfe gesehen werden.

Der vermeintliche Wolf griff den Rauhaardackel an, als die Halterin ihre Pferde auf der Weide versorgte, heißt es. Die Halterin griff nach Angaben des LJVB schnell ein, sodass das Tier voraussichtlich keine langfristigen Schäden davontragen wird. "Die Wunden der Reißzähne des Wolfes sind zwar tief, konnten nach Aussage der Notversorgung aber gut behandelt werden", heißt es vom LVJB. Es bestehen demnach keine lebensbedrohlichen Verletzungen für den Hund. Auf Fotos, die der LVJB veröffentlicht hat, sind die Bissspuren deutlich zu sehen.

Präsident vom LVJB: "Es muss schnell gehandelt werden"

Ob es sich tatsächlich um eine Wolfsattacke gehandelt hat, wird noch geklärt. Die Halter, die Besitzer eines Jagdscheins sind, hätten noch während der Wundversorgung DNA-Proben im Bereich der Verletzung genommen. Der Verband nehme den Vorfall sehr ernst und werde eine unabhängige DNA-Analyse in Auftrag geben, um zu schauen, um welchen Wolf es sich handelt.

Das Landesamt für Umwelt kündigte ebenfalls an, eine DNA-Probe untersuchen zu wollen. Die Halterin solle die Genprobe an die Behörde schicken, teilte ein Sprecher mit. Das Material werde dann im Nationalen Referenzzentrum, dem Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik in Hessen, untersucht. Die Hundehalterin habe den Übergriff bei der Risshotline gemeldet, so das Amt weiter. Ihr Hund sei offenbar unbeaufsichtigt im Wald unterwegs und nicht als Jagdhund im Einsatz gewesen.

Der Landesjagdverband forderte, den Wolf sofort zu töten. "Dieser Vorfall zeigt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis noch schlimmeres passiert", so Dr. Dirk-Henner Wellersdorf, Präsident des Landesjagdverbandes in Brandenburg. Die Politik sei aufgefordert, die Bevölkerung sowie dessen Nutz- und Haustiere vor Übergriffen zu schützen. "Dieser Wolf hat es nun gelernt und wird bei nächster Gelegenheit nicht mehr zurückschrecken", so Wellersdorf. "Es muss schnell gehandelt werden. Bis dahin ist in diesem Bereich Vorsicht geboten".

Man habe in Brandenburg fünf Nutztierrisse am Tag, so Wellersdorf. "Dazu unzählige Sichtungen, Zusammenstöße und sonstige Angriffe". In Brandenburg siedelt sich der Wolf seit rund 2006 an. Dort leben die meisten der Wolfsrudel in Deutschland. Die Zahl liegt laut Landesumweltministerium bei 52. Die Zahl der Wolfs-Übergriffe stieg von 297 im Jahr 2022 auf 358 im vergangenen Jahr. Dabei wurden 1.281 Schafe und Ziegen getötet.

Verwendete Quellen
  • Eigene Artikel über Wölfe in Brandenburg und Deutschland auf t-online.de
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