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Wer über Sex spricht, hat mehr Spaß im Bett


Alltags-Sex ade
Wer über Sex spricht, hat mehr Spaß im Bett

Ann-Kathrin Landzettel

07.11.2015Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Wer von neuen Liebespraktiken träumt, muss den Partner einweihen.Vergrößern des Bildes
Wer von neuen Liebespraktiken träumt, muss den Partner einweihen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Sehnsüchte, unerfüllte Wünsche, Frust: So manches Liebesspiel wäre lustvoller und ehrlicher, würde das Paar offen über seine Bedürfnisse sprechen. Doch viele trauen sich nicht. Ein Paartherapeut verrät, warum offene Kommunikation alles andere als unerotisch ist. Sein Appell: Paare, redet über Sex.

Nur wenn beide Partner offen über ihre Wünsche sprechen, können diese erfüllt werden – auch im Bett. Doch viele haben Angst, ihre Bedürfnisse zu äußern. Viele aus Scham, andere möchten den Partner nicht verletzen.

"Viele Paare reden zu wenig über Sex"

"Die Paare, die meine Praxis aufsuchen, kennen sich oft schon seit Jahren. Irgendwann bemerken viele, dass die Sexualität nicht mehr so ist, wie zu Beginn der Beziehung", sagt Diplom-Psychologe Robert Eckert. "Dass ein offenes Gespräch ein wahrer Rettungsanker sein kann, ist ihnen oft nicht bewusst." Der Experte für Paartherapie und Eheberatung aus Hofheim am Taunus erlebt in seiner Praxis immer wieder, wie schwer sich Paare mit sexueller Offenheit tun.

Mit dem "Alltagssex" kommt oft der Frust

Zu Beginn einer Beziehung führen Erotik, Leidenschaft und der Reiz des Fremden dazu, dass das Liebesspiel aufregend ist und befriedigt. Der Redebedarf ist in dieser Phase meist nicht sehr groß. Mit den Jahren entwickeln sich die Partner aber weiter. Es kommen neue Träume und Fantasien hinzu. Der Wunsch, etwas Neues auszuprobieren, wächst. "Von vielen wird der 'Alltagssex' irgendwann nicht mehr als erfüllend genug oder als 'immer derselbe' empfunden. In Folge findet er auch seltener statt. Und das sorgt häufig für Frust", weiß Eckert.

Es betrifft alle Altersgruppen

Zeit also, miteinander zu reden: "Hier könnte viel erreicht werden, würde das Paar darüber sprechen – und das betrifft alle Altersgruppen." Doch es ist oft nicht leicht, diese Hürde zu nehmen. Viele trauen sich nicht, schämen sich oder haben Angst, durch zu viel Offenheit etwas zu zerstören.

Schließlich besteht das Risiko, den Anderen zu verletzen oder zu kränken. Keiner hört gerne, dass er die Bedürfnisse seines Partners nicht erfüllt. Doch sich selbst dauerhaft zurücknehmen oder gar Leidenschaft vorzuspielen, wo keine ist, ist keine faire Lösung und kann sogar mehr kaputt machen als ein offenes Wort.

Offen reden, erfordert Mut und Gefühl

Es ist daher wichtig, einen gemeinsamen Weg zu finden. Beide müssen die Möglichkeit haben, ihre Wünsche zu äußern. Vorwürfe oder Unterstellungen sind hier fehl am Platz. Sätze wie "Du solltest…", "Ich will, dass…" oder "Warum machst du immer…" sind für manche absolute No-Gos. Sie können dazu führen, dass das Gegenüber dicht macht.

"Beim Sex-Gespräch sollten sich beide wohl fühlen"

Es sollte ein Austausch sein, der vielen kleinen Anregungen die Tür öffnet. "Beide müssen lernen, über ihre Sexualität so zu sprechen, dass sich beide Seiten wertgeschätzt und respektiert fühlen", sagt Eckert. Ein guter Einstieg in ein offenes Gespräch kann zum Beispiel ein Film oder ein erotischer Roman sein. Oder wenn beide gemeinsam in speziellen Internet-Shops stöbern. Manchmal eignet sich auch ein gemütlicher Abend mit einem Glas Wein, um den ersten Schritt zu machen.

Kritik niemals direkt beim Sex äußern

Wichtig ist, dass man dabei auf sein Gefühl hört. Jeder weiß zumeist, wann der Andere offen für Anregungen ist oder ablehnend reagiert. Als Faustregel aber gilt: "Kritik oder heikle Themen auf keinen Fall während des Sex' ansprechen, sondern auf einen passenden Moment davor oder danach achten", betont der Paartherapeut.

Kommt das Paar alleine nicht weiter, kann eine Paartherapie helfen. Voraussetzung: Beide möchten diesen Schritt gehen. "Aus paartherapeutischer Sicht ist eine offene Aussprache essenziell, wenn man vermeiden möchte, dass die Sexualität langsam 'einschläft'", sagt Eckert.

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