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Dinslaken | Duisburg: Dreijährige erstickt in Keller – lebenslange Haft für Eltern


An Stuhl gefesselt
Mädchen erstickt im Keller – lebenslange Haft für Eltern

Von dpa, ams

Aktualisiert am 15.05.2024Lesedauer: 2 Min.
imago307623390Vergrößern des BildesGedenken vor dem Haus, in dem das Mädchen gestorben ist. (Quelle: Karl Banski/imago-images-bilder)
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Sie hatten ihre Tochter in den Keller gesperrt, quälten das Kind tagelang, bis es starb. Nun müssen die Eltern lange in Haft.

Die Eltern einer getöteten Dreijährigen müssen lebenslang ins Gefängnis. Das entschied das Landgericht Duisburg. Es stellte die besondere Schwere der Schuld fest. Laut Gericht haben die beiden 40-Jährigen ihr Kind grausam und aus niederen Beweggründen getötet, berichtet die "Bild". Die Eltern sollen es über Tage hinweg im Keller eingesperrt haben, um ihre Ruhe zu haben.

"Die Tat ist besonders schrecklich, deshalb kam nur die Höchststrafe infrage", sagte der Richter laut dem Blatt. Die Eltern hatten ihre Tochter sechs Tage lang in den Keller eines Mehrfamilienhauses in Dinslaken gesperrt. Dabei wurde sie mit Klebeband an einen Stuhl gefesselt. Teilweise seien auch Mund und Nase zugeklebt gewesen, so die "Bild". Laut Anklage habe das Kind deshalb mehrere Erstickungsanfälle erlitten. Als Todesursache ist später Herz-Kreislauf-Versagen festgestellt worden.

"Die Angeklagten haben ihre Tochter gehasst, sind menschenverachtend mit ihr umgegangen. Der Todeskampf war ein hochdramatisches Ereignis, die getötete Lea hatte Speisebrei bis in jedes Lungenbläschen. Das Opfer hatte mehrfach unbändige Todesangst", zitiert die "Bild" die Staatsanwältin. Der Fall sei "verachtenswerter als die Mordfälle, die wir hier sonst verhandeln", so die Staatsanwältin laut der "Rheinischen Post".

Im Prozess wurde unter anderem aus einem brutalen Chatverlauf der Eltern zitiert, wie diese ihre Tochter mit abfälligen Schimpfnamen bedachten und bekräftigten, ihr dreijähriges Mädchen habe "alles kaputtgemacht. Ich kann sie nicht mehr ertragen." Kurz vor dem Tod des Mädchens hieß es: "Darf ich sie aus dem Fenster schmeißen." Als der Vater dem Kind nach dem Mund auch die Nase zugeklebt hatte, schrieb er der Mutter: "Mit verklebter Nase gute Idee, kostet sie viel Kraft. Wir haben Erstickungs-Erscheinungen, bin auf morgen gespannt." Es gab keinen neuen Morgen mehr für die Dreijährige.

Vater warf Kind in Kanal

Der Vater hatte die Leiche nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch am Tag ihres Todes oder in der anschließenden Nacht mit Gewichten beschwert und in den Rhein-Herne-Kanal bei Oberhausen geworfen. Taucher der Feuerwehr hatten das tote Mädchen dort später geborgen.

Knapp eine Woche nach dem Tod des Kindes war der 40-Jährige auf der Polizeiwache in Dinslaken aufgetaucht und hatte den Beamten mitgeteilt, dass seine Tochter ums Leben gekommen sei. Dabei hatte er auch den Ort genannt, an dem er die Leiche des Mädchens versenkt hat.

Der mitverurteilten Mutter des Mädchens wird vorgeworfen, ihren Ehemann zu den Taten "ermuntert" zu haben. Laut Staatsanwaltschaft haben beide Angeklagte den Tod ihrer Tochter zumindest billigend in Kauf genommen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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