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Puff: Herkunft und Bedeutung eines anrüchigen Wortes


Bezeichnung von Bordellen
Warum heißt es eigentlich "Puff"?


05.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Das Kölner Großbordell und Laufhaus Pascha: Was hat das Wort "Puff" damit zu tun?Vergrößern des Bildes
Das Kölner Großbordell und Laufhaus Pascha (Archivbild): Was hat das Wort "Puff" damit zu tun? (Quelle: PRESSEFOTOGRAFIE UDO GOTTSCHALK/imago-images-bilder)

Es ist kein sehr hübsches Wort und subtil ist es auch nicht: der Puff. Die Geschichte aber reicht viele Jahrhunderte zurück – und hat zahlreiche Wandlungen hinter sich.

Freudenhaus, Etablissement oder Laufhaus: Für Bordelle gibt es zahlreiche Begriffe. Viele davon sollen beschönigen, worum es dabei eigentlich geht: käuflichen Sex und Prostitution. Ein weiteres Synonym dafür klingt hingegen weniger wie ein lyrisches Feigenblatt, sondern kommt so dumpf daher wie ein Vorschlaghammer: der Ausdruck Puff. Aber woher stammt dieses Wort?

Brettspiele im Bordell

Ursprünglich kommt der Begriff vom italienischen "buffo", das bedeutet "Windstoß". Im Hochmittelalter nutzten die Menschen im heutigen Deutschland das Wort "puf" als Lautmalerei, so wie die Deutschen heute damit etwa das Geräusch eines Böllers nachahmen. Allerdings ging es früher nicht um kleine Explosionen, sondern um das dumpfe Geräusch von Würfeln, die auf ein Spielbrett aufschlagen.

Nach dem Würfelgeräusch Puff benannten die Menschen später ein beliebtes Brettspiel, das damals auch als Wurfzabel bekannt war. Dabei handelt es sich um eine frühe Form des Spiels Backgammon.

Puff war auch in Bordellen ein beliebtes Spiel zwischen Prostituierten und ihren Freiern, und wurde im Laufe der Zeit eine Umschreibung: "Mit einer Dame Puff spielen" oder "zum Puff gehen" bedeutete ungefähr ab dem 16. Jahrhundert dann weit mehr als eine Runde würfeln. Im Gegensatz zu heute war Puff also früher kein vulgärer Ausdruck, sondern ähnlich wie "Freudenhaus" der Versuch, eine anrüchige Sache elegant zu verpacken.

Laut dem etymologischen Wörterbuch des Deutschen blieb der lautmalerische Charakter des Wortes dabei allerdings erhalten, wenn auch in anderer Form: Das Wort "puffen" ahmte von nun an nicht mehr nur Geräusche auf dem Würfelbrett nach, sondern rhythmisch-dumpfe Laute des Geschlechtsaktes.

Damit war dann aber wohl auf lange Sicht auch die Verschleierung dahin. Solche Beschönigungen scheinen also nur begrenzte Halbwertszeiten zu haben, weil über kurz oder lang den meisten Menschen nur allzu klar wird, was wirklich gemeint ist.

Verwendete Quellen
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