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Muskelfaserriss in der Wade: Dauer, Symptome, Behandlung


Symptome, Behandlung, Dauer
Muskelfaserriss in der Wade – was jetzt?


Aktualisiert am 03.05.2023Lesedauer: 3 Min.
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Joggerin mit Schmerzen in der WadeVergrößern des Bildes
Ein Muskelfaserriss in der Wade macht sich für gewöhnlich durch plötzlich einsetzende, starke Schmerzen bemerkbar. (Quelle: Lifemoment/getty-images-bilder)

Ein Muskelfaserriss in der Wade äußert sich in der Regel durch heftige Symptome. Wie die Behandlung abläuft und welche Dauer die Heilung in Anspruch nimmt.

Die Muskulatur der Wade ist anfällig für Muskelfaserrisse, insbesondere bei Sportlerinnen und Sportlern. Sie besteht aus tiefen und oberflächlichen Muskeln. Ein Muskelfaserriss ereignet sich allerdings meist in den oberflächlichen Wadenmuskeln. Hierzu gehören der Gastrocnemius, auch Zwillingswadenmuskel oder zweibäuchiger Wadenmuskel genannt, sowie der Soleus.

Der Gastrocnemius ist der Muskel, der der Wade ihre Form verleiht. Er hat die Aufgabe, das Knie zu beugen. Zudem ist er gemeinsam mit dem Soleus dafür zuständig, den Fuß nach unten abzuwinkeln oder nach innen zu "knicken", also den inneren Fußrand zu heben und den äußeren zu senken.

So entsteht ein Muskelfaserriss in der Wade

Ein Muskelfaserriss in der Wade ereignet sich meist im Sport. Ein Risiko für diese Art von Verletzung besteht vor allem im Tennis, Laufen, Basketball, Fußball und Skifahren.

All diese Sportarten sind nämlich mit Bewegungen verbunden, bei denen es zu einer allzu heftigen Überdehnung der Wadenmuskeln kommen kann – und somit zum Muskelfaserriss. Solch eine Überdehnung droht, wenn ermüdete Wadenmuskeln plötzlich kräftig angespannt werden, während das Knie gestreckt und der Fuß nach oben gebogen ist beziehungsweise wird.

Der Muskel kann den Zugkräften dann nicht mehr standhalten, sodass eine oder mehrere seiner Fasern reißen – mit schmerzhaften Konsequenzen.

Diese Symptome löst ein Muskelfaserriss in der Wade aus

Wer einen Muskelfaserriss in der Wade hat, spürt das für gewöhnlich sofort. Typisch sind folgende Symptome:

  • plötzlicher, stechender Schmerz oder ein Ziehen, üblicherweise während der Anspannung der Wadenmuskeln – etwa beim Sprinten oder Schießen des Fußballs
  • eine tastbare Lücke im Muskelgewebe
  • Schmerzen, wenn der Muskel von außen betastet wird
  • ein Bluterguss

Die Symptome sind in der Regel so stark, dass die betroffene Person das Training nicht fortsetzen kann. Da jede Anspannung schmerzt, wird sie versuchen, den Muskel nicht weiter zu belasten, sondern ruhig zu stellen – und das ist wichtig: Wer einen eingerissenen Muskel weiter beansprucht, riskiert, dass sich die Verletzung verschlimmert und die Heilung länger dauert.

Muskelfaserriss in der Wade – was tun?

Wer Anzeichen für einen Muskelfaserriss in der Wade bemerkt, hält sich am besten an die Pech-Regel:

  • Pause
  • Eis
  • Compression
  • Hochlagern

Die Wade sollte also möglichst sofort entlastet, gekühlt und hochgelagert werden. Außerdem ist es empfehlenswert, die betroffene Stelle mit einem elastischen Verband zu umwickeln, einem sogenannten Kompressionsverband.

Im Anschluss an diese Sofortmaßnahmen sollte die oder der Betroffene einen Termin in einer orthopädischen Praxis vereinbaren. Denn nur eine Ärztin oder ein Arzt kann mit Gewissheit feststellen, um welche Art von Verletzung es sich handelt, und beurteilen, welche Behandlung diese erfordert.

Ist es tatsächlich ein Muskelfaserriss, steht zunächst eine Trainingspause an, damit der Muskel heilen kann. Welche weiteren Maßnahmen helfen, erfahren Sie im Artikel "Muskelfaserriss – so läuft die Behandlung ab".

Muskelfaserriss in der Wade – welche Dauer zu erwarten ist

Nach einem Muskelfaserriss in der Wade ist es notwendig, diese für drei bis fünf Tage konsequent zu schonen. Anschließend kann die Ärztin oder der Arzt dazu raten, mit leichten Muskelübungen zu beginnen, sofern die Schmerzen es zulassen. Geeignet sind sogenannte isometrische Übungen, bei denen der Muskel angespannt wird, ohne den Körperteil zu bewegen.

Stärkere Belastungen sind jedoch noch zu vermeiden. Wann das Training voraussichtlich wieder beginnen kann, kann nur eine Orthopädin oder ein Orthopäde abschätzen, nachdem sie oder er sich ein genaues Bild von der Verletzung gemacht hat. Denn die Dauer der Heilung hängt vom Ausmaß des Muskelfaserrisses ab.

Bei einem kleinen Muskelfaserriss dauert die Trainingspause im besten Fall nur ein bis zwei Wochen. Ist der Riss stärker ausgeprägt, ist mit einer längeren Dauer zu rechnen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 25.4.2023)
  • Coffey, R., et al.: "Gastrocnemius Rupture". StatPearls, Treasure Island (FL), StatPearls Publishing (Juli 2022)
  • Riepenhof, H., et al.: "Muskelverletzungen im Profifußball – Versorgung und Rehabilitation". Der Unfallchirurg, Vol. 121, Iss. 6, pp. 441-449 (April 2018)
  • "Muskelfaserriss". Online-Informationen des Pschyrembel: pschyrembel.de (Stand: April 2017)
  • Niethard, F., Pfeil, J., Biberthaler, P.: "Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie". Thieme, Stuttgart 2017
  • Fields, K. B., et al.: "Muscular Calf Injuries in Runners". Current Sports Medicine Reports, Vol. 15, Iss. 5, pp. 320-324 (September 2016)
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