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Von-Willebrand-Syndrom: Verbotene Medikamente im Überblick


Erhöhte Blutungsneigung
Von-Willebrand-Syndrom – verbotene Medikamente im Überblick


Aktualisiert am 16.04.2024Lesedauer: 2 Min.
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Eine Frau nimmt eine Tablette ein: Menschen mit Von-Willebrand-Syndrom sollten vor der Einnahme von Medikamenten den Beipackzettel studieren.Vergrößern des Bildes
Menschen mit Von-Willebrand-Syndrom sollten vor der Einnahme von Medikamenten den Beipackzettel studieren. (Quelle: Filmstax/getty-images-bilder)

Beim Von-Willebrand-Syndrom sind bestimmte Medikamente verboten, weil sie die Blutgerinnung beeinflussen. Welche das sind, erfahren Sie hier.

Das Von-Willebrand-Syndrom ist eine erbliche Blutgerinnungsstörung, die dazu führt, dass es leichter zu Blutungen kommt. Die erhöhte Blutungsneigung entsteht, weil bei den Betroffenen ein Mangel am sogenannten Von-Willebrand-Faktor vorliegt oder dieser aufgrund eines Defekts nicht richtig funktioniert.

Der Von-Willebrand-Faktor ist ein Eiweiß, das bei der Blutgerinnung eine wichtige Rolle spielt. Es sorgt dafür, dass im Falle einer Blutung die Blutzellen verklumpen und gerinnen. Kommt jedoch zu wenig Von-Willebrand-Faktor im Blut vor oder ist er defekt, dauert es länger, bis die Blutung stoppt. Wie die Beschwerden bei der Erkrankung ausfallen, kann sehr unterschiedlich sein. Die Symptome reichen von häufigeren Blutergüssen bis hin zu stärkeren und längeren Nachblutungen.

Bei den meisten Menschen mit Von-Willebrand-Syndrom sind die Symptome jedoch nur schwach ausgeprägt und eine Behandlung ist oft nicht erforderlich. Auch bei schwereren Fällen ist eine Therapie häufig nur in bestimmten Situationen notwendig. Bei starken Blutungen kommen in der Regel Medikamente zum Einsatz, die die Blutgerinnung fördern.

In den folgenden Kapiteln erfahren Sie mehr darüber, welche Medikamente beim Von-Willebrand-Syndrom verboten und welche erlaubt sind.

Von-Willebrand-Syndrom: Verbotene Medikamente

Wer das Von-Willebrand-Syndrom hat, muss bei der Einnahme bestimmter Medikamente vorsichtig sein, die die Blutgerinnung hemmen. Verboten sind vor allem Schmerzmittel, die den Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) enthalten. Aber auch andere Wirkstoffe sind eher ungeeignet.

Beim Von-Willebrand-Syndrom verbotene Medikamente sind vor allem:

  • Acetylsalicylsäure, allein oder in Kombination
  • Abciximab
  • Acemetacin
  • Allopurinol
  • Carbasalat calcium
  • Clopidogrel
  • Etodolac
  • Flurbiprofen
  • Ginkgo biloba
  • Indometacin
  • Ketorolac
  • Lornoxicam
  • Mefenaminsäure
  • Meloxicam
  • Nimesulid
  • Piroxicam
  • Tenoxicam
  • Ticlopidin
  • Valproat
  • Warfarin

Diese Medikamente können die Funktion der Blutplättchen hemmen und somit das Risiko für Blutungen erhöhen. Da Menschen mit Von-Willebrand-Syndrom ohnehin anfällig für längere Blutungen sind, kann die Einnahme solcher verbotenen Medikamente bei ihnen zu Komplikationen führen. Daher ist es vor der Einnahme eines Medikaments immer ratsam, den Beipackzettel genau zu lesen.

Von-Willebrand-Syndrom: Erlaubte Medikamente

Zwar sind beim Von-Willebrand-Syndrom bestimmte Medikamente verboten. Die meisten Schmerzmittel oder bei Erkältungskrankheiten gängige Mittel beeinflussen jedoch die Blutgerinnung nicht und können ohne Probleme eingenommen werden.

Hier einige Beispiele erlaubter Medikamente:

  • Schmerzmittel: Paracetamol, Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen, Metamizol, Scopolamin + Paracetamol, Tilidin plus Naloxon, Tramadol
  • Mittel bei Halsschmerzen: Hexetidin, Lysozym plus Cetylpyridin, Tyrothricin plus Cetrimon plus Lidocain
  • Medikamente bei Husten: Acetylcystein (ACC), Ambroxol, Carbocystein, Codein
  • Medikamente bei Schnupfen: Oxymetazolin, Xylometazolin, Tetryzolin, Dexpanthenol
  • Erkältungskombimittel: Paracetamol plus Coffein, Piprinhydrinat plus Paracetamol plus Ethenzamid, Paracetamol plus Coffein plus Chlorphenamin plus Vitamin C

Wichtiger Hinweis

Die Wirkstoffe Ibuprofen, Naproxen und Diclofenac zählen zwar ebenso wie ASS zur Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), beeinflussen die Blutgerinnung jedoch geringfügiger. Solange sie nicht über längere Zeit angewendet werden, sind entsprechende Medikamente in der Regel kein Problem.

Grundsätzlich gilt: Wer das Von-Willebrand-Syndrom hat, sollte die Einnahme von Medikamenten zur Sicherheit immer mit dem Arzt oder der Ärztin absprechen. Das gilt auch für die Frage, was in der Hausapotheke erlaubt oder verboten ist.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Medikamentenliste". Online-Informationen der Deutschen Hämophiliegesellschaft: www.dhg.de (Abrufdatum: 28.3.2024)
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