Nicht zu viel Seife Intimpflege bei der Frau: Darauf ist zu achten
Völlig unkompliziert: Die Intimpflege bei der Frau erfordert eigentlich nur Wasser. Lesen Sie hier, wie Sie bei der Reinigung des Genitalbereichs am besten vorgehen.
Intimflora bei der Frau: Selbstreinigendes System
Für die Intimpflege bei der Frau gibt es ein körpereigenes, sehr gut funktionierendes System: In der Scheide befinden sich Milchsäurebakterien, die für ein saures Milieu sorgen – der pH-Wert liegt bei 4 bis 4,5. Diese schützen den Genitalbereich – eindringende Keime werden durch das saure Milieu schnell abgetötet.
Aggressive Reinigungsmittel sind deshalb nicht nur unnötig, sie können sogar kontraproduktiv sein. Kommt ihre Flora durch zu viel Pflege durcheinander, können sich Krankheitserreger wie Pilze leichter ausbreiten. Viele Duschgels haben beispielsweise einen pH-Wert von rund 10: Der Säureschutzmantel der Haut wird dadurch geschädigt – Keime können nicht mehr abgewehrt werden. Infektionen, Juckreiz und ein streng riechender Ausfluss können die Folge sein.
Klares Wasser ist deshalb die beste Wahl für die Pflege des Intimbereichs, eine Lotion oder Creme ist im Normalfall nicht notwendig. Frauen sollten lediglich den äußeren Intimbereich ein Mal am Tag mit klarem, lauwarmem Wasser säubern. Das rät die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
So reinigen Sie den Genitalbereich: Einige Tipps
Wenn Sie sich waschen, richten Sie den Wasserstrahl der Dusche niemals direkt in die Scheide, da so Keime hereingespült werden können.
Für die Intimhygiene bei der Frau werden gelegentlich Waschlappen empfohlen. Diese sind allerdings der ideale Nährboden für Keime. Reinigen Sie die verwendeten Lappen entweder täglich oder reinigen Sie den Intimbereich einfach ohne Hilfsmittel.
Verteilen Sie Wasser, Waschlotion oder eine Creme im Genitalbereich immer von der Scheide zum After, damit keine Darmbakterien in den Genitalbereich geraten können.
Auf die richtige Unterwäsche achten
Wenn Sie zu Pilzinfektionen oder Entzündungen im Genitalbereich neigen, sollten sie keine Slips aus synthetischem Material und möglichst auch keine Slipeinlagen tragen. Sonst staut sich die Wärme, was wiederum Pilzerkrankungen fördern kann. Strings können zudem reiben und dadurch Bakterien aus der Analgegend in Richtung Scheide transportieren.
Sie sollten Dessous daher besser nicht jeden Tag tragen, sondern auf atmungsaktive Unterwäsche, am besten aus Baumwolle, achten. Dies ist vor allem nach der Rasur ratsam, damit die Haut nicht zusätzlich gereizt wird.
Wichtig ist es zudem, die Unterwäsche gründlich zu waschen, damit keine Rückstände von Waschmittel oder Bakterien auf dem Stoff bleiben.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa
- Scheidenpilz/ Candida-Infektionen/ Vaginalmykose/ Vaginalpilz. Online-Information des Berufsverbands der Frauenärzte e. V. BVF). (Stand: 8. Mai 2018)
- Candidose (Pilzerkrankung). Online-Information der Deutschen STI-Gesellschaft. Gesellschaft zur Förderung der Sexuellen Gesundheit. (Stand: Aufgerufen am 18. März 2022)